Nach drei Jahren Bericht: Aschheimer Hanf-Händler bekommt konfiszierte Ware zurück
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Drei Jahre lagerten Hanf-Produkte von Wenzel Cerveny bei der Staatsanwaltschaft München. Jetzt hat er sie zurückbekommen, doch verkaufen kann er sie nicht mehr.
Der Aschheimer Cannabis-Unternehmer Wenzel Cerveny hat offenbar eine große Menge seiner einst beschlagnahmten Produkte zurückerhalten. Wie die "tz" berichtet, gab die Staatsanwaltschaft München II rund drei Jahre nach einer Razzia in seinem Zentrallager in Baldham (Kreis Ebersberg) die sichergestellten Waren frei. Der Verdacht damals: Handel mit illegalen Cannabis-Produkten, da die THC-Grenzwerte möglicherweise überschritten wurden. Die Einstellung des Verfahrens zeigt nun, dass dies offenbar nicht der Fall war.
Cerveny holte nach Angaben gegenüber der "tz" insgesamt 158 Warenpositionen in 50 Kartons mit einem Lastwagen bei der Behörde am Hauptbahnhof München ab. Doch die Rückgabe kommt für ihn zu spät: Die Produkte seien mittlerweile unbrauchbar, da sie falsch gelagert wurden.
Entgangener Umsatz soll bei rund 250.000 Euro liegen
"Es handelt sich um Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von maximal zwei Jahren", zitiert die "tz" ihn. Der Warenwert habe ursprünglich 60.000 Euro betragen, der entgangene Umsatz liege bei rund 250.000 Euro. Cerveny kündigte an, Schadenersatz zu fordern.
Der Unternehmer übte zudem scharfe Kritik an den Behörden und sprach von einem "Paradebeispiel für Behördenversagen". Während sich dieser Fall nun erledigt hat, laufen laut "tz" noch weitere Verfahren gegen Cerveny bei der Staatsanwaltschaft München I. Dort seien ebenfalls Cannabis-Produkte im Wert von mehreren Hunderttausend Euro beschlagnahmt worden. Auch hier zeigt sich Cerveny zuversichtlich: Er rechne damit, dass er die Waren zurückbekommen werde.
- tz, E-Paper vom 18.2.2025
- Eigene Berichterstattung