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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fahrgeschäfte, Kino, Musikanten Diese zehn Neuheiten gibt es auf dem Oktoberfest
Bevor das Oktoberfest richtig losgeht, zeigen der Oberbürgermeister und der Wiesenchef alle Neuheiten auf der Wiesn. Auch ein besonderes Zelt ist dabei.
Kurz vor Beginn der Wiesn fand am Donnerstag der traditionelle Presserundgang auf der Theresienwiese statt. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) präsentierten dabei zehn neue Attraktionen oder Angebote, die im letzten Jahr noch nicht auf dem Oktoberfest zu sehen waren.
Mit dabei waren Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und weitere Vertreter des Stadtrats und einige Wiesenwirte. Auch t-online war dabei.
1. Fahrgeschäft "Hupferl"
Schausteller André Roder ist das erste Mal auf der Wiesn. Im Gespräch mit dem Oberbürgermeister und dem Wiesnchef gestand er: "Ich bin schon etwas aufgeregt. Aber es ist eine besondere Ehre, hier bei der Wiesn zu sein."
Sein Fahrgeschäft "Hupferl" ist wie eine riesige Zentrifuge gebaut, die Gäste sitzen ringsum auf einer großen runden Sitzbank und werden von der Fliehkraft nach außen geschleudert. Gleichzeitig gibt es weder Gurte noch Bügel, die Gäste müssen sich aus eigener Kraft festhalten. Das sei so gewollt, sagte Roder: "Wer nicht aufpasst, sitzt schnell auf dem Schoß seines Sitznachbarn."
Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) testete das Gerät und zog das Fazit: "Ich fand's gut. Aber nach vier Halben würde ich das nicht mehr lustig finden. Aber dann ist auch kaum noch etwas lustig."
2. Mit Pistolen auf digitale Zielscheiben: "Laser Pix"
Ebenfalls neu auf dem Oktoberfest ist das interaktive Fahrgeschäft "Laser Pix". Die Gäste fahren in einem Wagen durch die Anlage und schießen mit kleinen Laserpistolen auf digitale Zielscheiben. Dabei können sie versuchen, zusammen möglichst viele Punkte zu erzielen, oder gegeneinander antreten.
Inhaber Oliver Jehn sagte am Donnerstag, er sei bei einem Besuch im Disneyland Paris auf diese Idee gekommen; dort habe es eine ähnliche Attraktion gegeben. Nun betreiben seine Frau und er eine eigene Anlage. Und mittlerweile sei er auch besser in dem Spiel als sie.
3. Schleudergondeln bei "Kick Down"
Für Maik Landwermann ist es nach eigener Aussage "ein Ritterschlag", zum ersten Mal auf der Wiesn ausstellen zu dürfen. Er sei noch etwas nervös und habe "schwitzige Finger", freue sich aber auf die Gäste seines "Kick Downs".
Das Fahrgeschäft besteht aus mehreren Sitzen und Gondeln, die der Motor bei 60 Grad Neigung auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde beschleunigt und die Besucher dabei hin und her schleudert. "Man klebt an der Wand", beschreibt Landwermann das Erlebnis.
4. Das "9-dimensionale Kino" Big Pictures 2.0
Vierdimensionale Kinos sind in der Regel normale Kinos, in denen der Sitz sich bei dramatischen Stellen mitbewegt und so eine "vierte Dimension" des Erlebens schaffen soll. Schausteller Roland Sonntag will dieses Prinzip nach eigenen Angaben auf die Spitze getrieben haben: Sein 2018 gebautes Kino habe ganze neun Dimensionen. Dafür kommen etwa Wind, Seifenblasen, Düfte, Feuer, Nebel und Schnee zum Einsatz.
Sonntag stammt aus einer alten Schaustellerfamilie und ist mit seiner Attraktion schon durch ganz Deutschland gereist. Auf der Wiesn zu sein, sei trotz all der Erfahrung "ein Traum", sagte er. "Als Bayer hat man auf dem Oktoberfest zu sein", erklärte er.
5. Kostenloses Trinkwasser
Auf dieser Wiesn gibt es auf dem Festgelände zehn kostenlose Trinkwasserbrunnen. Da sie 2023 bei den Gästen gut ankamen, haben die Veranstalter dieses Jahr noch mehr davon installieren lassen.
6. Traditionelles Karussell mit modernem Antrieb
Schausteller Roland Barth hat etwas für die kleinen Gäste im Angebot: das "Grand Carousel" mit bunt verzierten Pferdefiguren und drehbaren Gondeln. Was klassisch daherkommt, ist tatsächlich recht modern; Barth hat das zweistöckige Karussell erst vor zwei Jahren in Italien bauen lassen. 62 Gäste finden auf den Pferderücken und den Sitzen Platz.
7. Wildwasserbahn "Jim und Jasper's"
Pro Minute fließen 100.000 Liter durch Laurence Blumes Wildwasserbahn "Jim und Jasper's". Seiner Aussage nach handle es sich bei dieser Wiesn-Neuigkeit um die größte reisende Wasserbahn Europas: Sie ist 18 Meter hoch und pumpt insgesamt 350.000 Liter im Kreis. Um sie von einem Veranstaltungsort zum nächsten zu transportieren, braucht es 22 Lkw.
Der 45-jährige Blume betreibt das Geschäft im Familienbetrieb zusammen mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und sechs Angestellten. Ob jemand bei der Fahrt nass werde, sei komplett vom Zufall abhängig. Allzu viele Spritzer bekämen die Gäste aber nicht ab.
8. Neuer Haupteingang für die Oide Wiesn
Die Oide Wiesn hat einen neuen Haupteingang auf Höhe des Museumszelts. An drei Kassen lässt sich nun bargeldlos bezahlen. Außerdem können Gäste über "München Ticket" erstmals online Tickets kaufen und diese vor Ort abholen. Der alte Haupteingang gegenüber dem Riesenrad dient nur noch dazu, Gäste wieder hereinzulassen, die bereits ein Ticket haben. Mit dem neuen Eingang soll das Anstehen entspannter und weniger gedrängt werden.
9. Sechzig Jahre alter Autoscooter beim "Selbstfahrer"
Eine weitere Neuigkeit ist der Holzpfosten-Scooter "Selbstfahrer". Inhaber Richard Müller aus Essen erklärte, für ihn gehe ein Kindheitstraum in Erfüllung, auf der Wiesn sein Geschäft aufbauen zu dürfen. "Ich fühle mich wohl hier", sagte er. Seine Autoscooter sind allesamt Oldtimer, sie wurden zwischen 1960 und 1972 gebaut.
Einige stammen sogar noch von 1938, diese sind aber nur noch Ausstellungsstücke. Seine Familie ist bereits seit Generationen im Geschäft, und Teile dieser Tradition können sich die Gäste auch noch anschauen. So ist der Kassenwagen von 1926 noch in Betrieb. Und auch den historischen Wohnwagen seiner Eltern hat Müller ausgestellt.
10. Neues Festzelt Boandlkramerei
Auf der Oidn Wiesn löst die "Boandlkramerei" das Herzkasperlzelt als Musikantenzelt ab. Geführt wird es von Wirtsfamilie Petra und Peter Schöninger. Die musikalische Leitung hat der Schauspieler und Moderator Winfried Frey. Im Zelt selbst können etwa 1.750 Gäste sitzen, im Biergarten davor noch mal knapp 1.100.
Der Boandlkramer, der "Knochenkrämer", ist einer alten bayerischen Legende zufolge der Überbringer des Todes, der die Sterbenden abholt. Er ist aber auch ein begeisterter Glücksspieler und wurde bisweilen auch mal ausgetrickst, sodass seine Opfer weit länger lebten als eigentlich geplant. Wer diese Sage gerne vor Ort erzählt bekommen möchte, kann das mehrmals am Tag im neuen Zelt "Boandlkramerei" auf der Oidn Wiesn erleben.
- Reporter vor Ort
- Presseinformation der Stadt München