Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zwischen sizilianischen Melonen Straßenkatze reist im Lkw aus Neapel nach München
Eine blinde Straßenkatze geriet in Italien in einen Melonen-Transporter – und kam so bis nach München. Tierschützer päppeln das Tier nun für eine Adoption auf.
Tierschützer haben in einem Lkw aus Süditalien einen überraschenden Fund gemacht: Zwischen Melonen, die aus Sizilien nach Deutschland transportiert wurden, befand sich auch eine verwahrloste Streunerkatze.
Babykatze auf Namen "Melone" getauft
Das Katzenbaby sei zum Zeitpunkt seiner Reise höchstens sechs Wochen alt gewesen, wie der Tierschutzverein in einer Pressemitteilung schreibt. Die Katze sei blind und daher vermutlich versehentlich in den Lkw geraten. Bei diesem habe es sich um einen Kühllaster gehandelt. Daher sei die Katze nicht nur dehydriert, sondern auch durchgefroren aufgefunden worden.
In München angekommen, wurde die Jungkatze Mitte Juli zunächst als Fundtier in der Tierklinik Oberhaching abgegeben. Das Tierheim habe sie daraufhin abgeholt und auf den Namen "Melone" getauft.
Adoptionsanfragen ab Ende August möglich
"Der Ärmste war winzig klein, mager bis auf die Knochen", schreibt der Tierschutzverein weiter. Zudem habe die Katze nur 300 Gramm gewogen und Hautpilz am ganzen Körper gehabt. Die Tierschützer gehen aufgrund des "erbärmlichen Gesundheitszustands" davon aus, dass es sich bei "Melone" um eine Straßenkatze handelt, die in Neapel in den Laster gestiegen ist. "So gesehen hatte der Streuner nicht nur Glück im Unglück, weil er gerade noch rechtzeitig dem Kältetod entkam, sondern auch einem harten, oft qualvollen Leben auf der Straße."
Nach EU-Recht muss "Melone" in Quarantäne bleiben, bis sie 15 Wochen alt und die Tollwutimpfung abgeschlossen ist. Ab Mitte September darf die Babykatze in ein neues Zuhause ziehen, Adoptionsanfragen nimmt der Tierschutzverein ab Ende August entgegen.
Tierschutzverein: Streunerkatzen auch in Deutschland ein Problem
Der Münchner Tierschutzverein nutzt die Gelegenheit, um auf die Problematik im eigenen Land aufmerksam zu machen. "Auch wenn sie in Deutschland im Verborgenen leben: Selbst bei uns gibt es Streunerkatzen, die ein leidvolles Dasein in Industriegebieten, auf Baustellen und unversorgt auf Bauernhöfen fristen", heißt es.
Die Tierschützer fordern ein bundesweites Kennzeichnungs- und Kastrationsgebot für Freigängerkatzen, eine sogenannte Katzenschutzverordnung, "um das Katzenleid zu beenden und südeuropäische Verhältnisse zu verhindern".
- Pressemitteilung des Münchner Tierschutzvereins vom 30. Juli 2024