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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Star-Bühnenbauer verrät "Riesen-Monster": So gigantisch wird die Arena für Adele
Insgesamt zehn Konzerte wird Adele im August in München geben. Dafür entsteht eine eigene Arena. Diese hat riesige Ausmaße und einen stolzen Preis.
Auf dem Gelände der Messe Riem herrscht aktuell Hochbetrieb. Zwischen Lastwagen und großen Kränen huschen Arbeiter umher, in Akkordarbeit bauen sie an der Pop-up-Arena, die eigens für die Konzerte der britischen Sängerin Adele aus dem Boden gestampft wird. Der Zeitplan ist straff, in zweieinhalb Wochen (2. August) tritt Adele hier zum ersten Mal auf. Zehn Shows im August stehen in München insgesamt auf dem Programm.
"Das ist schon ein Riesen-Monster, das wir da hinstellen", sagte Florian Wieder am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz auf dem Messegelände. Der 56-jährige Münchner hat sich weltweit als Bühnendesigner, Creative Producer und Fernsehproduzent einen Namen gemacht, weiß also, wovon er spricht. In der Vergangenheit arbeitete er unter anderem mit Künstlern wie Beyoncé, Jennifer Lopez oder Kanye West zusammen. Doch so ein Mega-Projekt wie nun in München ist auch für ihn etwas komplett Neues.
"Wir wollten ein Szenario schaffen, das speziell nur für diese eine Künstlerin konzipiert ist", erklärte er. Und zwar nicht einfach nur eine Bühne, sondern ein komplettes Stadion inklusiver einer Adele-World, einer Art Erlebniswelt rund um die Sängerin inklusive Gastro- und Merchandiseständen, im Umlauf der Arena. "Wir wollten etwas, das zu 100 Prozent der Künstlerin gehört, das auf sie und ihre Bedürfnisse maßgeschneidert und angepasst ist."
Areal hat "eine komplette Adele-DNA"
Dabei hatte Adele selbst großes Mitspracherecht, brachte ihre eigenen Ideen und Vorstellungen ein. "Das ganze Areal hat im Grunde genommen von der Anreise bis zur Abreise eine komplette Adele-DNA und wird daher auch zum Erlebnis für die Besucher." Diese würden neben einem "grandiosen Konzert" auch ein echtes Stück Adele bekommen, "weil ihre Leidenschaft bis ins letzte Detail mit in das Projekt eingeflossen ist".
Besonders großen Wert legte die 16-fache Grammy-Gewinnerin darauf, dass sich die Besucher wohlfühlen. "Ihr war es wichtig, dass das Ganze sehr 'cosy' wird. Es wird richtig gemütlich", sagte Bühnendesigner Wieder. So sollen die Fans überall in der Adele-World Zitate aus ihren Songs und Videos wiederfinden. Dazu können die Besucher an den Getränkeständen den Lieblingsdrink der Künstlerin bestellen. Um was genau es sich dabei handelt, wollte er noch nicht verraten. "Das soll eine Überraschung werden."
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Spezielle Sonderwünsche im Hinblick auf die eigentliche Arena, wie man sie möglicherweise von einem Star dieser Güteklasse erwarten könnte, habe die 36-Jährige hingegen nicht gehabt. "Diese fließen dann eher ins Programm oder die Technik", sagte Wieder auf Nachfrage von t-online. "Generell gab es keine größeren Dinge, die in irgendeiner Form Probleme bereitet hätten."
Stadt München profitiert finanziell von den Konzerten
Wie gigantisch das Pop-up-Stadion im Osten von München ist, verdeutlichen die Zahlen. So wurden auf dem gesamten Gelände 75.000 Quadratmeter wasserdurchlässig asphaltiert, damit die Zuschauer bei Regen nicht im Nassen stehen. Allein die Arena ist 40.000 Quadratmeter groß, was mehr als fünfeinhalb Fußballfeldern entspricht. Der Steg der Bühne misst 93 Meter. Um auch den Fans in den hintersten Reihen den bestmöglichen Blick auf den Mega-Star bieten zu können, ist von einem Ende der Bühne bis zum anderen ein 220 Meter langer Bildschirm angebracht.
"Wir hoffen, dass wir mit diesem Bildschirm einen neuen Weltrekord für den größten Outdoor-Bildschirm aufstellen", sagte Adeles Produktionsmanager Paul English auf der Pressekonferenz. Insgesamt rechnen die Veranstalter bei den zehn Konzerten mit bis zu 740.000 Zuschauern. Stand jetzt seien bereits 95 Prozent der Tickets verkauft. Der Mega-Bau hat aber natürlich auch seinen Preis. Wie hoch dieser genau ist, wollte Konzertveranstalter Marek Lieberberg zwar nicht preisgeben. "Wir bewegen uns aber im dreistelligen Millionenbereich. Es ist das kostspieligste Unterfangen aller Zeiten."
Kosten, an denen sich die Stadt München nicht beteiligt, dafür aber kräftig mit abkassiert. Unter anderem durch die Vermietung des Areals, aber auch im öffentlichen Nahverkehr rechne man mit Einnahmen von mehr als 560 Millionen Euro, erläuterte Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner: "Die Konzerte sind für die Stadt ein ökonomischer und kultureller Glücksfall."
- Reporter vor Ort