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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bilanz für 2023 Kosten für das Münchner Tierheim immer höher
Das Tierheim München zieht für das vergangene Jahr Bilanz. Obwohl die Zahl der Tiere sinkt, steigen sowohl die Kosten als auch die Aufenthaltsdauer.
Was als Übergangslösung gedacht sein sollte, wird für manche Bewohner zur dauerhaften Bleibe. Bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstagmorgen hat das Tierheim Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Ein Ergebnis: Auch wenn die Anzahl der betreuten Tiere sinkt, bleiben sie dafür umso länger und das treibt die Kosten, zusätzlich zu den gestiegenen Tierarzthonoraren, in die Höhe.
Laut Claus Reichinger, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Tierschutzvereins München, befanden sich 2023 insgesamt rund 6.600 Tiere im Tierheim. Davon machen den Großteil Wildtiere wie Igel, Enten, Tauben und Vögel (4.065) sowie Kleintiere (1.200) aus. Der Rest setzt sich aus 511 Hunden und 827 Katzen zusammen. Erfolgreich vermittelt werden konnten im vergangenen Jahr aber auch 329 Hunde, 617 Katzen, 562 Kleintiere und rund 25 Bauernhoftiere.
Diese Tiere müssen nicht nur gefüttert, sondern auch medizinisch versorgt werden, wie Reichinger sagt. Doch die Tierarztkosten steigen immer weiter. Viele Besitzer könnten sich die Behandlungskosten für ihr Tier nicht mehr leisten. Für die Tiere von bedürftigen Haltern springe das Tierheim finanziell ein. Lagen die Kosten hierfür in den vergangenen Jahren noch zwischen 130.000 und 140.000 Euro, waren es im vergangenen Jahr rund 173.000 Euro.
"Finanzen sind eine Herausforderung"
Insgesamt kommt der Tierschutzverein bei seinen Ausgaben im Jahr 2023 auf eine Summe von rund 13.600.000 Euro. Davon wurden etwa 5.360.000 Euro für den Tierschutz und rund 1.600.000 Euro für den Tierarzt ausgegeben. Weitere große Ausgabeposten sind Reparaturen in Höhe von rund drei Millionen Euro und die Vermögensverwaltung in Höhe von 1.128.000 Euro.
"Man sieht deutlich, die Finanzen sind eine Herausforderung", sagt der neue kaufmännische Geschäftsführer Thomas Zeiner. "Da wir immer mehr kranke und schwierige Tiere bekommen, wächst der Kostendruck. Wir müssen große Summen in die medizinische Versorgung unserer Schützlinge investieren", so Zeiner. Hinzu kommen noch Rechnungen für professionelles Hundetraining.
- Reporter vor Ort