Unangemeldeter Protest Klimaaktivisten blockieren den Verkehr am Stachus
Klimaaktivisten in München wollen ein Zeichen setzen: Sie blockieren den Stachus, aus Solidarität mit Hungerstreikenden.
Rund ein Dutzend Klimaaktivisten blockierten am Mittwochnachmittag den Autoverkehr am Stachus in der Münchner Innenstadt. Mitglieder unterschiedlicher Klimabewegungen hatten sich dort zu einem unangemeldeten Protest versammelt, um nach eigenen Worten ihre Solidarität mit dem bayerischen Klimaaktivisten Wolfgang Metzeler-Kick auszudrücken. Metzeler-Kick befindet sich seit Anfang März aus Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung im Hungerstreik. Teilnehmer der Aktion am Stachus stellen sich dabei den Autofahrern immer wieder in den Weg, um sie aufzuhalten. Einige quittieren dies mit lautem Hupen.
Wenig später war die Polizei vor Ort und löste den Protest auf der Straße auf. Die Teilnehmer wurden auf den Gehweg verwiesen sowie ihre Personalien aufgenommen. Mittlerweile fließt der Verkehr wieder.
Metzeler-Kick kommt gebürtig vom Tegernsee und hatte seine Aktion am 7. März begonnen. Seit zwei Wochen verzichtet der Aktivist auch auf Flüssignahrung, die ihn mit wenigen Kohlenhydraten noch am Leben hielt. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde Metzeler-Kick dann ins Krankenhaus eingeliefert, inzwischen habe er sich nach eigenen Worten selbst entlassen.
Neben ihm sind weitere Aktivisten der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" seit Wochen in Berlin im Hungerstreik und teils schwer gesundheitlich angeschlagen. Sie fordern von Scholz eine Regierungserklärung. Darin soll der Kanzler unter anderem sagen, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre schon jetzt zu hoch ist und kein CO2-Budget mehr übrig sei. Bislang ging Scholz nicht auf die Forderungen des Hungerstreikenden ein.
Wolfgang Metzeler-Kick
Von Beruf ist Wolfgang Metzeler-Kick Ingenieur im technischen Umweltschutz. Da ihn seine Arbeit nicht mehr glücklich machte, begann er schließlich eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Seit Januar 2022 ist er Teil der "Letzten Generation". Für den Klimaaktivismus brach er letztlich seine Ausbildung ab. Er lebt in Regensburg, pendelt jedoch häufig nach München.
- Reporterin vor Ort