Aktuelle Lage Christkindlmarkt: So reagiert die Polizei auf Terrorgefahr

Die Behörden prüfen eine konkrete Terrorgefahr, doch wie gut sind sie im Ernstfall gerüstet? Nach der Festnahme in NRW drängt die Frage plötzlich wieder in den Vordergrund.
Betonklötze und Pflanztröge gibt es schon an den Eingängen zum Christkindlmarkt auf dem Marienplatz. Nach der Festnahme zweier junger mutmaßlicher Terrorverdächtigen, die laut Behörden einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Leverkusen planten, sind die Sicherheitsbehörden allerdings zusätzlich alarmiert. Bundesinnenministerin Faeser (SPD) sieht eine erhebliche Gefahr in Deutschland. Wie ist es um die Sicherheit beim Budenzauber in München bestellt?
"Für München gibt es momentan keine Erkenntnisse hinsichtlich einer konkreten Gefährdung der Christkindlmärkte", teilt die Polizei am Donnerstag mit. Vorfälle, wie die aktuellen Geschehnisse in Nordrhein-Westfalen, würden aber in die aktuellen Bewertungen mit einfließen, heißt es weiter. Für die derzeitige Lageeinschätzung und Gefährdungsbeurteilung befinde man sich täglich "in einem intensiven Informationsaustausch" mit den nationalen Sicherheitsbehörden, heißt es weiter.
Sicherheit auf dem Christkindlmarkt in München
Bedrohungen der Sicherheit bei Großveranstaltungen sind für die Polizei in München nach eigenen Angaben nichts Neues. In der Vergangenheit hätte es immer wieder "abstrakte Gefährdungserkenntnisse" gegeben. Auch für den Christkindlmarkt am Marienplatz. In den Jahren vor der Corona-Pandemie hätte sich das hauptsächlich auf den Bereich des islamistisch motivierten Extremismus bezogen. Dieses Jahr würden aber auch Erkenntnisse und Bewertungen aus den aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten mit berücksichtigt.
Die Polizei in München setzte nicht nur auf die Erweiterung des Sicherheitskonzepts je nach Lage, sondern auch auf viel Präsenz auf den Christkindlmärkten in der Stadt, wie es weiter heißt. Das habe sich in den letzten Jahren bewährt. Die zuständige Polizeiinspektion 11 sei sowohl mit uniformierten als auch zivilen Kräften auf den zentralen innerstädtischen Christkindlmärkten unterwegs. Unterstützt wird sie dabei von Beamten der Bereitschaftspolizei, der Münchner Einsatzhundertschaften und der Taschendiebfahndung.
Seit Jahren habe die Stadt München auch einen eigenen Sicherheitsdienst beauftragt, der mit Ordnerstreifen auf dem Marienplatz unterwegs sei. Die Polizei werde bei begründeten Verdachtsfällen sowohl selektive Taschenkontrollen als auch Personenkontrollen durchführen. Hinzu kommt die Videoüberwachung am Marienplatz und in der Fußgängerzone während des Christkindlmarktes. Dieses Jahr werden laut Mitteilung an 18 Kameras angebracht. Dadurch könnten "Sicherheitsstörungen schnell erkannt und notwendige Maßnahmen veranlasst werden".
- Mitteilung der Polizei München vom 30.11.2023