62 Euro auf Zugspitze Preischeck: So teuer wird Skifahren in diesem Winter
Auch vor den Skipisten macht die Inflation keinen Halt. t-online weiß kurz vor Saisonstart, wie teuer es für Wintersportler in den bayerischen Alpen wird.
Es geht wieder los in den Wintersportgebieten: Voraussichtlich am 1. Dezember will die Zugspitze als erstes Skigebiet in Deutschland den Betrieb starten. Noch im Dezember wollen auch die anderen Pisten öffnen. Gute Neuigkeiten für Ski- und Snowboardfans also – auch, wenn sie ihr Hobby in diesem Winter so einiges kosten wird.
Zwischen knapp vier und zehn Prozent wurden die Preise in den verschiedenen Skigebieten erhöht. Das ergab eine Umfrage des Bayerischen Rundfunks. In Österreich steigen die Kosten demnach ebenfalls um bis zu zehn Prozent.
t-online hat für Sie den Check gemacht und die Preise der beliebtesten Skigebiete in den bayerischen Alpen verglichen. Wo ist es besonders teuer? Und wo fährt es sich günstig?
Garmisch-Classic
Das Skigebiet Garmisch-Classic (bei Garmisch-Partenkirchen) erstreckt sich über drei Berge: Alpspitze, Hausberg und Kreuzeck. Auf 40 Pistenkilometern kommen Snowboard- und Skifahrer hier auf ihre Kosten. Auch die von den FIS-Skirennen bekannte Kandahar-Abfahrt ist Teil des Skigebiets.
Ein Tagesskipass kostet hier in der kommenden Wintersaison 60,50 Euro für Erwachsene, wie das Skigebiet t-online mitteilte. In der Hauptsaison werden sogar 62 Euro fällig. Vergangenes Jahr waren es noch 55 Euro beziehungsweise 57 Euro in der Hauptsaison. Macht ein Plus von 5,50 Euro beziehungsweise 5 Euro. Für Jugendliche (16–18 Jahre) und Kinder (6–15 Jahre) gibt es Rabatte.
Zudem können Besucher sparen, wenn sie ihre Zweitagesskipässe vorab online kaufen, so eine Sprecherin des Skigebietes. Online kostet der Zweitagesskipass nämlich nur 110 Euro anstatt 117 an der Kasse. Schöner Nebeneffekt: Die sogenannten Twin-Tickets für zwei Tage gelten auch für das Skigebiet auf der Zugspitze.
Skigebiet Zugspitze
Das führt uns gleich zum nächsten Skigebiet im t-online-Preischeck. Unweit von Garmisch-Partenkirchen liegt nämlich auch das höchste Skigebiet Deutschlands: das auf der Zugspitze. Wegen der Lage besticht das Skigebiet mit seinen 20 Pistenkilometern vor allem durch Schneesicherheit und eine lange Saison (je nach Schneelage von Anfang Dezember bis Anfang Mai).
Doch auch hier müssen die Besucher heuer tiefer in die Tasche greifen. Die Tageskarte liegt bei 62 Euro für einen Erwachsenen. Im letzten Winter waren es noch 57 Euro. Da das Skigebiet auf der Zugspitze zu Garmisch-Classic gehört, gilt auch hier: Wer zwei Tage bleiben möchte und vorab online bucht, der spart mit dem sogenannten Twin-Ticket.
Die Preisanpassungen im Skigebiet Zugspitze und bei Garmisch-Classic orientieren sich entlang der steigenden Betriebskosten wie beispielsweise Energie- und Personalkosten, teilte die Skigebiete t-online mit. "Auch in diesem Jahr muss sich das Unternehmen den Rahmenbedingungen entsprechend aufstellen – wir haben daher teilweise eine Preissteigerung von 5 bis 10 Prozent."
Ofterschwanger Horn
Ein gutes Stück westlich von der Zugspitze – im Allgäu – liegen ebenfalls beliebte Skigebiete. Zwischen den Gemeinden Ofterschwang und Gunzesried befindet sich das Skigebiet Ofterschwanger Horn. Auf 18 Pistenkilometern sei hier für jeden etwas dabei – von herrlich sanften bis zu supersteilen Pisten, heißt es auf der Website des Gebietes.
Auch hier wird es diese Saison etwas teurer als in der vorherigen. Der Tagesskipass kostet 53 Euro, im letzten Winter waren es noch 49,80 Euro für Erwachsene. Die Gründe für die Preissteigerung seien laut dem Skigebiet die Inflation und die gestiegenen Energiekosten.
Skigebiet Oberjoch
Das Skigebiet Oberjoch liegt ebenfalls im Allgäu und bietet 30 Pistenkilometer, die Wintersportfans erkunden können. Bei den traumhaften Skipisten sei für Anfänger, Profis und jeden Geschmack etwas dabei, heißt es auf der Website der Bergbahnen Bad Hindelang-Oberjoch.
Doch auch hier wurden die Preise erhöht. Allerdings fiel der Anstieg geringer aus als in den anderen Skigebieten. Die Tageskarte kostet in der kommenden Saison 49,80 Euro, in der vergangenen waren es 48,50 Euro. Grund sei die normale jährliche Erhöhung der Preise, heißt es vonseiten des Skigebiets.
Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen
Ganz im Süden des Allgäus liegt auch noch eine sehr interessante Skiregion. Die Skigebiete Fellhorn & Kanzelwand, Nebelhorn und Söllereck haben sich mit denen im österreichischen Kleinwalsertal zusammengeschlossen. So ist eine Zwei-Länder-Skiregion mit insgesamt 160 Pistenkilometern entstanden.
Aber auch die ist nicht vor steigendem Preis gefeit. Der reguläre Skipass kostet in diesem Winter 62,90 Euro. In der vergangenen Saison waren nur 57,50 Euro fällig geworden. Gründe seien auch hier steigende Kosten in allen Bereichen. Als Beispiele führten die Bergbahnen auf t-online-Anfrage Löhne, Energie- und Einkaufskosten an.
Vergleich mit dem Ausland
Um die Preise für die Skigebiete in Deutschland vergleichen zu können, lohnt sich auch der Blick in die europäischen Nachbarländer. Nur wenige Kilometer von der Grenze zwischen Deutschland und Österreich entfernt liegt die Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental. Sie erfreut sich wegen ihrer 270 Pistenkilometer und der Nähe zu Deutschland auch bei Tagestouristen großer Beliebtheit. Hier werden für den Skipass in der Vorsaison 62 Euro und in der Hauptsaison sogar 69 Euro fällig.
Ein Stück weiter südlich – in den italienischen Dolomiten – wird es noch teurer. Im Skiverbund Dolomiti Superski – einem der größten der Alpen – kostet der Tagesskipass 72 Euro in der Nebensaison, in der Hauptsaison sind es sogar 80 Euro. Vergangenen Winter waren es noch 66 beziehungsweise 74 Euro, wie ein Sprecher t-online auf Anfrage mitteilte. Für die einzelnen Skigebiete gebe es aber auch jeweils günstigere Skipässe.
Wie auch in Deutschland seien laut dem Sprecher die steigenden Energiekosten für die Lifte und die Treibstoffkosten für die Pistenraupen die Preistreiber. Damit ist der Skipass dort im t-online-Vergleich am teuersten. Allerdings können mit diesem auch 1.200 Pistenkilometer in zwölf Skiregionen – darunter zum Beispiel der Kronplatz, Cortina d'Ampezzo und die Gebiete rund um die Sella – erkundet werden.
Sowohl in Italien als auch in Deutschland und Österreich gilt: Skifahrern bleibt ein teurer Sport. Das wird sich auch im kommenden Winter nicht ändern.
- Anfrage per E-Mail an die einzelnen Skigebiete
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa