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Oktoberfest: Zivilcourage auf der Wiesn – Junger Mann wird ausgezeichnet


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Zivilcourage auf dem Oktoberfest
"Der hätte sie womöglich einfach mitgenommen"

Von Jannik Läkamp, Daniel Salg

29.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Mehrere Polizisten stehen vor dem Riesenrad auf der Wiesn (Symbolbild): Für eine ihrer Kolleginnen gab's in luftiger Höhe eine Überraschung.Vergrößern des Bildes
Mehrere Polizisten stehen vor dem Riesenrad auf der Wiesn (Symbolbild): Zivilcourage sei besonders auf dem Oktoberfest wichtig. (Quelle: IMAGO / Wolfgang Maria Weber/imago-images-bilder)

Zivilcourage ist wichtig. Das gilt ganz besonders für die Wiesn. Ein junger Mann ist nun für seinen Einsatz ausgezeichnet worden. Er hat eine junge Frau vor einem womöglich schlimmen Schicksal bewahrt.

Wenn der Alkohol in Strömen fließt, benimmt sich der ein oder andere daneben. Das gilt auch für die Wiesn, das größte Volksfest der Welt. Dafür, dass er sich auf dem Oktoberfest für eine hilflose Frau eingesetzt hatte, hat der 26-jährige Alexander Bacher nun den Wiesn-Courage-Preis von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) überreicht bekommen.

Zivilcourage sei wichtig, "weil wir gerne das größte Volksfest der Welt feiern, aber alle Menschen unbehelligt wieder heimgehen sollten", so der Oberbürgermeister. "Wenn eine junge Frau einfach mal zu viel trinkt, dann ist das ihr persönliches Vergnügen. Davon soll sie aber keinen größeren Schaden haben als am nächsten Tag ein bisschen Kopfweh."

Wenn jedoch Männer die Situation ausnutzen und übergriffig werden, brauche es Menschen wie Bacher, "der aufsteht und den Frauen zu Hilfe kommt, auch wenn sich die Männer nicht mit sanften Worten besänftigen lassen".

"Sie war wirklich nicht mehr ansprechbar"

Bacher hatte am Abend des 22. September mit Arbeitskollegen im Paulaner Wiesn-Zelt gefeiert, als sich zwei Frauen an ihren Tisch gesellten. Eine der beiden war jedoch schnell sehr betrunken. "Sie war wirklich nicht mehr ansprechbar", so Bacher. Als ein Mann am Nachbartisch dies bemerkte, wurde er trotz wiederholter Ablehnung zudringlich. "Er wollte sie anbaggern, umarmen, abknutschen." Alexander Bacher trat mit seinen Freunden gleich für die Tischnachbarin ein, um die ungewollte Annäherung zu beenden.

Zusätzlich bestellte ihr Alexander B. eine Maß Wasser. Später besprach er mit ihrer Freundin, wie beide wieder sicher ins Hotel zurückgelangen. "Ich habe sie dann auch gebeten, mir zu schreiben, wenn sie im Hotel sind. Das haben sie auch getan. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, hätte ich mich nicht eingesetzt. Der vom Nebentisch hätte sie womöglich mit auf sein Zimmer genommen. Mir tat die Situation einfach leid, da habe ich mich für sie eingesetzt."

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Den Preis nimmt Bacher dankend an. Er sagt, er habe "ein sehr gutes Gefühl. Und es zeigt, wie wichtig es war, in dieser Situation so zu handeln". Er würde jederzeit wieder genauso handeln, so Bacher. "Und den Typen würde ich sagen: 'Nein heißt nein.' Wenn sie nicht mag, dann soll man die Finger von ihr lassen."

Der Wiesn-Courage-Preis wird von dem sozialen Träger "Condrobs" im Rahmen des Präventionsprojekts "WiesnGentleman" vergeben. Mit dem Preis werden beispielhaft diejenigen ausgezeichnet, die sich für ein friedliches Fest starkmachen und sich mit Zivilcourage für andere eingesetzt haben, so eine Mitteilung von "Condrobs".

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Pressemitteilung von "Condrobs" per Mail
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