Brenner-Bahnstrecke während Ferien komplett gesperrt: Infos für Reisende

Mitten in der Ferienzeit wird die Zugverbindung von Deutschland nach Italien über den Brenner gekappt. Die Begründung dafür mag hierzulande irritieren.

Ausgerechnet jetzt, mögen manche sagen: Mitten in der Ferienzeit wird die Brenner-Bahnstrecke gesperrt. 16 Tage lang wird kein Zug mehr zwischen Innsbruck und Trient verkehren. Für deutsche Urlauber ist das ein Schock. Auch der ADAC kritisiert die Entscheidung.

In einer umfangreichen Renovierungsaktion wird die Brenner-Bahnstrecke in den kommenden 16 Tagen komplett gesperrt. Die österreichischen Bahnen ÖBB investieren dafür 15 Millionen Euro in die Modernisierung der Strecke. Unter anderem werden fünf Kilometer neue Schienen verlegt, zweieinhalb Kilometer Gleisbett erneuert, 4.000 Schwellen ausgetauscht, 5.000 Tonnen Gleisschotter verwendet und acht neue Weichen installiert.

Brenner-Sperrung dauert bis 23. August

Ab dem 6. August um 22 Uhr bis zum 23. August um 5 Uhr früh wird die Bahnstrecke vollständig gesperrt. In dieser Zeit ist kein Zugverkehr möglich. Eine Umleitung wird es nicht geben. Zusätzlich wird auch südlich des Brennerpasses, also von Bozen bis Trient, gebaut, wodurch auch dort keine Zugverbindungen bestehen werden.

Obwohl die Vollsperrung in die Hauptreisezeit fällt, verteidigt Christoph Gasser-Mair, der für Tirol zuständige Sprecher der ÖBB, die Entscheidung. Er erklärt, dass die Sommerferien die ruhigste Zeit für den Zugverkehr über den Brenner seien, da vor allem Güterzüge unterwegs seien und viele Pendler sowie Schülerinnen und Schüler nun ebenfalls Urlaub hätten.

Probleme für Reisende mit Fahrrad

Für Reisende aus Bayern und dem Rest Deutschlands, die Fernreisezüge nutzen, bedeutet die Vollsperrung in Innsbruck einen Zwangsstopp. Sie müssen auf Busse umsteigen, die bis zum Brenner oder sogar bis Trient fahren. Die ÖBB rechnet mit einer um eine halbe Stunde längeren Reisezeit. Fahrrad-Touristen, die die Tiroler Täler erkunden wollen, stehen vor dem Problem, dass sie ihre Fahrräder in den Bussen nicht mitnehmen können. Die genauen Fahrpläne des Ersatzverkehrs findet man auf der Internetseite der Österreichischen Bundesbahnen.

Der ADAC bezeichnet die Sperrung als "Hiobsbotschaft", doch die ÖBB betont, dass die Renovierung alternativlos sei, um die Streckenverfügbarkeit und -qualität zu gewährleisten. Die österreichischen Bahnen versprechen indes, ausreichend Busplätze im Schienenersatzverkehr zur Verfügung zu stellen, um allen Reisenden eine bequeme Sitzgelegenheit zu bieten, im Gegensatz zu gelegentlichen Problemen bei der Deutschen Bahn.