Nach Demonstration in Erding Koalitionskrach? CSU-Fraktionschef attackiert Aiwanger für "rechtsradikale" Wortwahl
Der bayerische Wirtschaftsminister hat mit seiner Rede bei einer Demonstration in Erding den Koalitionspartner verärgert. Der CSU-Fraktionschef kritisiert dessen "Diktion, die sonst Rechtsradikale haben".
Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer, hat in einem Interview mit dem "Bayerischen Rundfunk" Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) scharf kritisiert. Aiwangers Wortwahl bei einer Demonstration in Erding verglich Kreuzer mit der von Rechtsradikalen. Vor allem eine Formulierung stieß bei ihm negativ auf.
Aiwanger hatte gesagt, die schweigende Mehrheit müsse sich "die Demokratie zurückholen". Aiwanger sei kein Radikaler, er sei ein "vollständiger Demokrat", sagte Kreuzer. "Trotzdem ist das eine Diktion, die sonst Rechte und Rechtsradikale haben und die sollte man meiden."
Trotz Kritik: CSU-Mann nimmt Aiwanger in Schutz
Trotz der Kritik nahm er Aiwanger aber auch in Schutz: Der Parteichef des Koalitionspartners der CSU, habe sich mehrfach von Demokratiefeinden abgegrenzt. Er habe mehrfach geäußert, er wolle mit der AfD nichts zu tun haben. Bedenken gegen die Koalition der CSU mit den Freien Wählern gebe es deshalb nicht.
Auch für einen Rücktritt Aiwangers sieht Kreuzer keinen Grund. Die Grünen hatten die Entlassung des Ministers und Vize-Ministerpräsidenten gefordert. Kreuzer selbst hatte Aiwanger schon einmal den Rücktritt nahegelegt, als sich der Minister während der Corona-Pandemie skeptisch gegenüber Impfungen geäußert hatte.
- br.de: "Rechtsradikale" Wortwahl: CSU-Fraktionschef rügt Aiwanger
- Nachrichtenagentur dpa