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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Erbärmlich" Bayern-Fans reagieren auf Nagelsmann-Rauswurf
Kurz vor der offiziellen Entlassung von Julian Nagelsmann versammeln sich am Trainingsgelände des FC Bayern Fans, die von der Entscheidung überrascht sind.
Der FC Bayern trennt sich von Trainer Julian Nagelsmann. Diese Nachricht verunsichert und überrascht zugleich auch viele Bayernfans, die sich am Freitag vor dem Trainingsgelände des Vereins an der Säbener Straße versammelten.
Viele Anhänger wünschten sich eine Stellungnahme der Verantwortlichen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorlag. Doch Sportvorstand Hasan Salihamidžić, Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn und Julian Nagelsmann tagten rund eine Stunde hinter verschlossenen Türen, ehe die Bayern-Verantwortlichen die Entlassung des Trainers verkündeten.
t-online fasst die wichtigsten Fan-Stimmen aus München-Harlaching zusammen.
Steht seit elf Uhr an der Säbener Straße: Bayern-Fan Matteo
- "Für mich kam es sehr unerwartet. Ich konnte es auch erst gar nicht glauben. Ich dachte, das wären Fakenews, die ich gelesen habe. Ich musste erst zwei oder dreimal auf die News schauen. Ich hab immer noch einige Fragezeichen im Kopf und kann das nicht richtig nachvollziehen."
- "Ich finde es unverständlich, weil wir sind immer noch in allen drei Wettbewerben. Klar sind wir jetzt Platz 2 und haben auch verloren gegen Leverkusen. Als Bayern-Fan ist man aber auch ziemlich verwöhnt."
- "Dass Nagelsmann darüber erst aus den Medien erfahren hat, ist lächerlich und erbärmlich."
- "Mit Thomas Tuchel wurde ein super Trainer verpflichtet, der auch schon gute Clubs geführt hat – mit Chelsea und Paris. Ich denke, dass auch Thomas Tuchel dem FC Bayern Erfolg bringen wird."
- "Ich bin jetzt hier seit elf Uhr – dreieinhalb Stunden in etwa und schaue, was hier so passiert. Ich schaue, wer hier rein und rausfährt und hoffe, dass Leute rauskommen, die sich auch ein paar Fragen stellen."
Aus einem Bayern-Fanclub: Pascal
- "Ich war sehr überrascht. Das war in der Bundesliga natürlich etwas unglücklich, dass wir gegen Leverkusen verloren haben, aber in der Champions League sind wir ungeschlagen. Deshalb war es etwas überraschend, dass gesagt wurde: Wir trennen uns jetzt sofort vom Trainer."
- "Das ist natürlich kein guter Stil. Wenn, dann informiert man Nagelsmann persönlich, kommt dann zum Gespräch. Aber erst mal Verhandlungen mit Tuchel zu führen und dann Nagelsmann zu kündigen ..."
- "Der Zeitpunkt ist etwas merkwürdig. Vor der Länderspielpause vor dem wichtigsten Spiel gegen Dortmund. Tuchel wird nächste Woche alles versuchen, die Mannschaft vorzubereiten, wenn sie erst einmal wieder zusammen ist."
- "Als Fan weiß ich auch, wie teuer Nagelsmann war und wie viel Abfindung er jetzt vermutlich bekommen wird. Schwächephasen gab es bei Nagelsmann schon immer wieder, wo man dann auch am Trainer festgehalten hat. Hainer (Anm. d. R.: Herbert Hainer, Präsident des FC Bayerns) hat letzte Woche sogar gesagt, dass sie hinter dem Trainer stehen. Von dem her: vollkommen überraschend."
Beobachtet die Fußballtaktik des FC Bayern: Max
- "Ich bin mir unsicher, ob das der richtige Schritt ist. Vor allem in der Länderspielpause vor dem Topspiel. Ich finde, dass die Champions-League-Auftritte eigentlich sehr überzeugend waren. In dieser Konstellation hätte man definitiv gegen Dortmund bestehen können.
- "Ich bin mir unsicher, ob Thomas Tuchel mit seiner Art in dem Umfeld anecken wird. Klar ist er ein guter Trainer, aber ich bin mir sehr unsicher. Man hört ja immer, dass er nicht ganz einfach ist und dass das Bayern-Umfeld dann noch schwieriger ist."
- "Ich finde die Situation überflüssig – sowohl aus sportlicher und finanzieller Sicht."
- "Ich weiß gar nicht, wie konnte die Entlassung überhaupt rauskommen – vor allem gestern um diese Uhrzeit um 22 Uhr. Ich bin mir da sehr unschlüssig, wie es so etwas überhaupt gibt: Wie kommt so etwas überhaupt zustande? Wenn sich heute die Chefetage trifft, wie kann das dann sein, dass gestern vermeldet wird, dass er kein Trainer mehr ist? Das geht nicht bei einem Topverein."
- Reporter vor Ort