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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rückkehr nach zwei Jahren Faschingszug trotz Diesel-Verbot in München

Eigentlich dürften sie gar nicht mehr nach München: Weil Diesel-Fahrzeuge verboten sind, stand der Faschings-Umzug vor einem Problem. Die Lösung ist einfach.
Mit einem noch nicht genehmigten Ausnahmeantrag wollen die Münchner Narren bei ihrem Faschingsumzug das Diesel-Fahrverbot in der Innenstadt umgehen. Das bestätigt Michael Blaudszun, erster Vorsitzender der Faschingsgesellschaft "Damische Ritter" in München, auf Anfrage von t-online. Zunächst hatte die "tz" berichtet.
Mit dem Kreisverwaltungsreferat habe man sich darauf geeinigt, dass es aktuell ausreiche, einen Ausnahmeantrag gestellt zu haben, erklärt Blaudszun. Seit dem 1. Februar ist es für viele Dieselfahrzeuge verboten, innerhalb des mittleren Rings in München zu fahren. Aus diversen Gründen sind Ausnahmen möglich, dazu ist ein Antrag an die Stadt nötig. Zu Beginn des Verbots gelte jedoch eine Übergangsphase.
Diesel-Verbot in München und was das für den Fasching heißt
Demnach ist es auch möglich, mit Fahrzeugen durch die Innenstadt zu fahren, wenn ein Ausnahmeantrag noch nicht genehmigt oder abgelehnt worden ist. "Wir müssen lediglich den gestellten Antrag mitbringen", sagt Blaudszun. Was nach dem Umzug mit den Anträgen passiere, sei dann schließlich egal. "Mir hätte auch die Information genügt, dass das Verbot nicht kontrolliert werde", sagt er. "So mussten wir diesen Bürokratismus erschaffen."
Der Umzug als eine der wichtigsten und größten Faschingsveranstaltungen in Bayern soll am Sonntagmittag in der Sendlinger Straße starten. In den vergangenen beiden Jahren war er im Zuge der Corona-Pandemie ausgefallen. Wie viele andere Faschingsveranstaltungen auch ist auch der Umzug von Sparmaßnahmen betroffen, wie Blaudszun sagt. "Die Kosten für die Sicherheit haben sich fast verdoppelt." Dramatische Auswirkungen hätten diese aber nicht.
So werde sich die Menge an Süßigkeiten, die beim Umzug in die Menge geworfen werden sollen, nicht verändern. Allerdings gebe es weniger Sorten an Kamellen. "Wir haben aber auch nicht so viel zu kaufen bekommen", sagt Blaudszun. Teilnehmen werden 40 Wagen und weitere Gruppen, die zu Fuß unterwegs sind. Wichtig sei den Veranstaltern eine "bunte Mischung", erklärt Blaudszun. Teilnehmen wird unter anderem SPD-Stadtrat Roland Hefter – der kürzlich mit einem Lied gegen Gendern Schlagzeilen machte.
- Gespräch mit Michael Blaudszun
- tz: "Trotz Diesel-Fahrverbot: Faschingsumzug mit Traktoren und Lastern"