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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wenig Blitzer in bayerischer Landeshauptstadt Hier haben Autoraser oft Narrenfreiheit

Eine Rechtsanwaltskanzlei wertete das Blitzer-Aufkommen in ganz Deutschland aus. Das Ergebnis: In München haben Autofahrer wohl oft Narrenfreiheit.
In der bayerische Landeshauptstadt soll auffällig wenig geblitzt werden. Auf dieses Resultat kamen Rechtsanwälte einer Kanzlei, die rund 30.000 PKW-Besitzer im Abgas-Skandal vertritt. In ihre Analyse flossen nach ihren Angaben Daten aus den 40 bevölkerungsreichsten deutschen Städten ein – unter anderem von Verkehrs-Apps wie "blitzer.de" und "waze".
Fakt ist: In anderen Städten bekommen Raser deutlich öfters den Bußgeldbescheid, auch "Gelben Brief" genannt, mit der Post nach Hause. Denn München ist bundesweit in Hinblick auf das Blitzen nur auf Platz 22. Heruntergerechnet auf die Stadtgröße stehen in der Isarmetropole laut der Analyse rund 9,5 Blitzer auf 1.000 Hektar Straßenfläche. Zum Vergleich: In Köln sind es 17,4 Blitzer, in Hamburg 11,8 und in Freiburg 22,3. In Stuttgart, Bonn, Bremen und Wiesbaden liegt der Wert über 20 – und damit deutlich über Münchner Niveau.
Müssen bayerische Autofahrer deshalb weniger aufpassen? Wohl eher nicht. Laut den Informationen des "Münchner Merkur" stehen fünf mobile Messeinheiten täglich an 20 bis 30 Örtlichkeiten. Pro Tag soll es dort zwischen 180 und 300 Mal blitzen. Hinzu kommen noch die Messungen der Polizei. Denn die Stadt München sei lediglich für Messungen in 30er-Zonen und verkehrsberuhigten Bereichen zuständig. Alle anderen Straßen, inklusive Ampelblitzer, regeln die Ordnungshüter.
Für das Kreisverwaltungsreferat seien die Zahlen aus der Kanzlei-Analyse eher "unrealistisch". Doch noch seien ihre offiziellen Statistiken für 2022 in Auswertung. Erst danach ist klar, ob in München Autofahrer wirklich besondere Narrenfreiheit haben.
- Analyse der Anwaltskanzlei
- merkur.de: "Kaum noch "Blitzer-Gefahr" in München?"