Naturschützer nennen sie "natürliche Klimaanlagen" Bayerns Städte fällen über 100.000 Bäume

Die Hitzewelle ist nur kurz unterbrochen, bald wird es wieder heiß. Bäume könnten im Kampf gegen den Klimawandel helfen – doch bayerische Städte fällen sie.
In den 15 größten Städten Bayerns sind in den vergangenen zehn Jahren zwischen 2011 und 2021 mindestens 165.500 Bäume gefällt worden. Dies geht aus einer Umfrage des BUND Naturschutz hervor, die in München vorgestellt worden ist.
Da die Städte teilweise wegen einer fehlenden Erfassung nur sehr lückenhaftes Datenmaterial zu Baumfällungen liefern konnten, geht der BUND Naturschutz von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. "Wir schätzen, dass die tatsächliche Zahl der gefällten Bäume bei etwa 250.000 bis 300.000 liegt", sagte ein Sprecher.
Hitzerekorde am Mittwoch in Bayern
Der BUND Naturschutz sieht in Bäumen einen wichtigen Faktor im Kampf gegen die aktuell besonders spürbare Überhitzung der Städte infolge zunehmender Nachverdichtung und Flächenversiegelung. Bäume seien natürliche Klimaanlagen und dienten als Schattenspender.
In vielen bayerischen Städten wurde am Mittwoch der bisher heißeste Tage des Jahres verzeichnet. Das unterfränkische Kitzingen meldete nach vorläufigen Zahlen 39,6 Grad – den höchsten Wert im Freistaat. In München wurden 36,8 Grad gemessen.
- Nachrichtenagentur dpa