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München

Bayern will Schutzstatus des Wolfs lockern


Zum Schutz von Alm- und Bergbauern
Bayerns Umweltminister will Wölfe wieder abschießen lassen

Von dpa
Aktualisiert am 21.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Wolf im Wald (Archivbild): Ein Wolf hat in Breitnau mehrere Schafe gerissen.Vergrößern des Bildes
Ein Wolf im Wald (Archivbild): Derzeit gibt es in Bayern laut Experten zwischen 15 und 25 Exemplare. (Quelle: alimdi/imago-images-bilder)
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Weniger Schutz für Wölfe: Weil sie eine Gefahr für Alm- und Bergbauern sind, will Bayern den Schutzstatus des Wolfs lockern. Der bayrische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) schlägt eine "kontrollierte Entnahme" vor: Das heißt Abschuss.

Bayern will zur Abwehr von Gefahren für seine Alm- und Bergbauern den Schutzstatus des Wolfs zurückfahren. Künftig könnte eine "kontrollierte Entnahme" möglich sein, also ein gezielter Abschuss einzelner Wölfe. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erwartet, dass es Bewegung in der Sache gibt und der Wolf in der FFH-Richtlinie Natura 2000 der EU nicht mehr als strikt geschützte Tierart aufgelistet wird. Das sagte er am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts. Stattdessen könnte der Wolf dort als Art gelistet werden, bei dem eine "kontrollierte Entnahme" möglich sei.

Die Staatsregierung forderte zudem die Bundesregierung auf, die bisherigen Möglichkeiten der europäischen Richtlinie voll auszuschöpfen. Bereits jetzt sei dort vorgesehen, dass der Wolf in Ausnahmefällen abgeschossen werden könne. Diese Möglichkeit der "beschränkten Bestandsregulierung" sei bisher von Deutschland nicht umgesetzt worden.

Rechtlich belastbare Grundlage bis Herbst

Es gehe auch darum, die harte Arbeit der Alm- und Bergbauern zum Erhalt einer diversen Kulturlandschaft in Bayern zu würdigen und zu schützen, so Glauber. Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) betonte, dass man sich die einzelnen Regionen Bayerns genauer ansehen müsse. So sei etwa der Zaunbau zum Schutz des Viehs vor Wölfen in sehr steilen Lagen nicht möglich. Kaniber kündigte an, dass bis Herbst eine rechtlich belastbare Grundlage erarbeitet werden soll. Damit könnten Wölfe "ordentlich entnommen" werden, sollte es zu Übergriffen kommen.

In elf Regionen in Bayern streifen standorttreue Wölfe durch das Dickicht und vermehren sich. Derzeit gibt es laut Experten zwischen 15 und 25 Exemplare. Mit einer Wachstumsrate von rund 30 Prozent deutschlandweit kämen jedes Jahr weitere dazu. Nachdem der Wolf für 150 Jahre ausgerottet war, erholte sich der Bestand des streng geschützten Tieres – zum Ärger vieler Bauern, die um Schafe und andere Weidetiere fürchten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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