Staatsschutz ermittelt Bekennerschreiben nach Stromausfall in München aufgetaucht

Ein mutmaßliches Bekennerschreiben zu dem Brandanschlag auf das Strom- und Glasfasernetz in München ist im Internet aufgetaucht. Offenbar wollten die Täter einer Rüstungsfirma schaden und gegen die Rodung des Forst Kasten protestieren.
Die Polizei prüft nach dem großflächigen Stromausfall in München ein mögliches Bekennerschreiben. Dieses sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Dem auf der Online-Plattform "Indymedia" veröffentlichten Schreiben zufolge soll der Anschlag auf das Strom- und Glasfasernetz, nach dem am Freitag in rund 20.000 Haushalten der Strom ausgefallen war, einem Rüstungskonzern am Münchner Ostbahnhof gegolten haben.
Der Staatsschutz ermittelt bereits wegen des Verdachts einer politischen Straftat. Die Ermittler vermuten Brandstiftung. Mehr Details wollte der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.
Anschlag wohl auch Protest gegen Waldrodung
Bei dem Feuer am frühen Freitagmorgen in einer Baugrube wurden rund 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört. In der Folge fielen etwa 150 Trafostationen aus. Am frühen Samstagvormittag waren alle Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen.
Dem mutmaßlichen Bekennerschreiben zufolge soll der Anschlag auch eine Reaktion auf die geplante Rodung des Forst Kasten gewesen sein. Dies sei die Antwort auf den Stadtratsbeschluss, diesen abzuholen und dort Kies zu fördern, hieß es.
Im vergangenen Jahr gab es in München wiederholt Brandanschläge auf Infrastruktureinrichtungen. Seit November 2019 hatten Unbekannte in München mehrfach Funkmasten und andere Infrastruktureinrichtungen angezündet. Die Ermittler sprachen von einer Serie, die sie linksextremen Straftätern zuordneten. Da die Hinweise aber zu keinen konkreten Personen führten, wurden die Ermittlungen eingestellt
- Nachrichtenagentur dpa