Erinnerung an rassistische Tat OEZ-Anschlag: Neuer Gedenkraum eröffnet

In Moosach eröffnet ein neuer Gedenkort für die Opfer des OEZ-Anschlags von 2016. Angehörige hatten sich lange dafür eingesetzt.
Am Samstag (12. April) eröffnet ein neuer Gedenkraum für die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags am Olympia-Einkaufszentrum 2016. Der Raum befindet sich im Stadtteil Moosach und steht ab sofort den Angehörigen und der Initiative "München erinnern!" zur Verfügung. Das hat die Stadt München mitgeteilt.
Der über 100 Quadratmeter große Raum soll als Ort des Austauschs, der Begegnung und des solidarischen Erinnerns dienen. Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft hatte sich über Jahre hingezogen. Bislang traf sich die Initiative in einem Raum im Rathaus an der Dienerstraße. Auf Wunsch der Hinterbliebenen wurde der neue Standort nun nach Moosach verlegt – dorthin, wo viele der Opfer lebten oder enge Verbindungen hatten.
Raum für Trauer und Engagement
Dr. Miriam Heigl, Leiterin der Fachstelle für Demokratie, sagte zur Eröffnung: "Ich freue mich, dass wir nach langer Suche nun den Opfern und Hinterbliebenen des OEZ-Attentats einen schönen, hellen und großzügigen Raum zur Verfügung stellen können, um sich dort zu treffen, sich auszutauschen, gemeinsam zu trauern und aktiv zu werden."
Der Stadtteil Moosach wurde gezielt gewählt, weil er für viele der betroffenen Familien ein zentraler Bezugspunkt ist. Die Stadt München stellt die neuen Räumlichkeiten weiterhin mietfrei zur Verfügung. Damit soll den Angehörigen dauerhaft ein Ort des Gedenkens und der Vernetzung gesichert werden.
Erinnerungsarbeit gegen das Vergessen
Das Attentat am 22. Juli 2016 im Olympia-Einkaufszentrum hatte neun Todesopfer gefordert. Die Stadt spricht inzwischen klar von einem rassistischen Anschlag. In den Jahren nach der Tat hatte es immer wieder Auseinandersetzungen um die Einordnung der Tat gegeben. Angehörige und Unterstützer kritisierten lange die offizielle Darstellung als "Amoklauf" und forderten eine politische Anerkennung des rassistischen Motivs.
"Dieser Raum ist ein wichtiger Ort, an dem an die Opfer des rassistischen Attentats vom Olympia-Einkaufszentrum gedacht wird", sagte Heigl. "Um dem Narrativ des unpolitischen Amoklaufs entgegenzuwirken und die Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit der Angehörigen zu unterstützen, ist dieser Raum von großer Bedeutung."
- ru.muenchen.de: Pressemitteilung der Stadt München vom 11. April 2025