München berät über Umbenennung von 39 Straßen

Nazi-Vergangenheit und Verbrecher

Diese Straßennamen könnten bald geändert werden

Die Stadt München erwägt die Umbennung von zahlreichen Straßen, deren Namensgeber wegen der NS-Zeit umstritten sind. Welche Straßen dazu gehören.

Die Stadt-Kommission in München entscheidet derzeit über die Umbenennung von mehreren Dutzend Straßennamen. Wie die "Abendzeitung" berichtet, könnten insgesamt 39 Beschilderungen im gesamten Stadtgebiet geändert werden.

Die Kommission, bestehend aus Historikern und Stadträten, prüft dabei, ob die Namensgeber extrem militaristisch, nationalistisch oder diskriminierend waren oder Verbindungen zum Nationalsozialismus hatten. Zu den umstrittenen Namen gehören bekannte Persönlichkeiten wie der Industrielle Herbert Quandt und der Ingenieur Wilhelm Messerschmitt. Am Freitag wird dazu der Ältestenrat tagen.

Diese Straßennamen könnten künftig geändert werden

Insgesamt könnten 39 Straßennamen umbenannt werden. Hier finden Sie eine Auflistung mitsamt der jeweiligen Stadtteile:

Altstadt

• Kardinal-Faulhaber-Straße

Berg am Laim

• Hansjakobstraße

Bogenhausen

• Agnes-Miegel-Straße
• Bonselsstraße
• Dominikstraße
• Ina-Seidel-Bogen
• Leutweinstraße
• Lüderitzstraße
• Nettelbeckstraße
• Otto-Merkt-Weg
• Wißmannstraße

Hadern

• Langbehnstraße

Maxvorstadt

• Kardinal-Döpfner-Straße

Milbertshofen

• Brundageplatz
• Pfitznerstraße

Moosach

• Messerschmittstraße
• Treitschkestraße

Neuhausen-Nymphenburg

• Hilblestraße
• Nachtigalstraße

Obergiesing-Fasangarten

• Herbert-Quandt-Straße

Pasing

• Alois-Wunder-Straße
• Elly-Ney-Weg
• Ludwig-Thoma-Straße
• Martin-Heidegger-Straße
• Oswald-Bieber-Weg

Ramersdorf-Perlach

• Emil-Nolde-Straße
• Hermann-Proebst-Weg

Schwabing

• Kißkaltplatz
• Max-von-Gruber-Straße
• Rohmederstraße

Sendling-Westpark

• Hans-Koch-Weg

Solln

• Bestelmeyerstraße

Trudering-Riem

• Deikestraße
• Hella-von-Westarp-Straße
• Linnenbrüggerstraße
• Teuchertstraße
• Von-Erckert-Straße/-Platz
• Von-Gravenreuth-Straße

Untermenzing

• Ernst-Haeckel-Straße

Weitere Straßen könnten darüber hinaus künftig kritisch kommentiert werden, beispielsweise durch Erklärplaketten am Straßenschild. Auch wird darüber beraten, ob Anwohner weiterhin Entschädigungen für Umbenennungen erhalten sollen.