Fachkräftemangel Bayerns Grüne fordern Prämie für Praktika
Auf der Suche nach Fachkräften: Um die Lage auf dem Arbeitsmarkt perspektivisch zu verbessern, fordern Bayerns Grüne Geld für Praktika.
Die Grünen in Bayern fordern eine Prämie für Schülerpraktikanten. Ab dem kommenden Jahr sollen diese für jede Praktikumswoche eine Vergütung von 120 Euro erhalten, so ein Antrag der Fraktion, der am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Landtags diskutiert werden soll. Die Partei betrachtet dies als eine wichtige Maßnahme, um langfristig den Mangel an Fachkräften zu bekämpfen. Denn durch solche Praktika könnten Jugendliche schon frühzeitig verschiedene Berufe kennenlernen.
"Die Praktikumsprämie ist in anderen Bundesländern bereits erfolgreich. Sie ist ein motivierendes Signal für die Schülerinnen und Schüler, die Ferienzeit für ein Praktikum zu nutzen", erklärte Barbara Fuchs, die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion. Sie betonte auch, dass Schüler durch diese Praktika Kontakt zu Ausbildungsbetrieben aufbauen und praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufe bekommen könnten.
Voraussetzung ist ein Praktikum in der Ferienzeit
Im Antrag wird festgehalten, dass die Voraussetzung für den Erhalt der Prämie ein Praktikum in einem ausbildungsberechtigten Betrieb während der Ferienzeiten sein sollte. Dieses soll mindestens eine Woche dauern und mindestens 6 Arbeitsstunden pro Tag umfassen. Besonders im Fokus stehen dabei handwerkliche Berufe und Ausbildungsberufe der Industrie- und Handelskammer (IHK). Der Freistaat soll nach diesem Vorschlag jedes Jahr bis zu vier solcher Praktika fördern.
Begünstigt werden sollen Schülerinnen und Schüler ab einem Alter von 15 Jahren, die in Bayern leben und eine Mittelschule, Realschule, Förderschule, Fachoberschule oder ein Gymnasium besuchen.
Prämie bereits in anderen Bundesländern eingeführt
Die Idee der Praktikumsprämie ist dabei nicht neu. Bundesländer wie Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben bereits positive Erfahrungen mit einer solchen Förderung gemacht.
Es besteht Handlungsbedarf: Im Jahr 2022 hatten etwa 15 Prozent der Jugendlichen zwischen 20 und 34 Jahren in Bayern keine abgeschlossene Berufsausbildung. Für das Jahr 2023 weist die Bundesagentur für Arbeit zudem auf ca. 38.000 unbesetzte Lehrstellen im Freistaat hin.
- Antrag der Grünen im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa