Wegen Doppelgängerin Als Tina Turner einen Deutschen verklagte
Tina Turner ist tot und die Musikwelt trauert. In Bayern kam es vor nicht allzu langer Zeit zu einer juristischen Auseinandersetzung mit ihr.
Der Tod der Rock-Legende Tina Turner hat weltweit Betroffenheit ausgelöst. Viele erinnern sich an ihre Welthits und die vielen Live-Auftritte. Zu einem Vorbild auf der Rock'n'Roll-Bühne wurde sie auch für Dorothea "Coco" Fletcher – sogar schon zu Lebzeiten Tina Turners, die am Mittwoch im Alter von 83 Jahren starb.
"Coco" Fletcher stellte als Hauptdarstellerin und Sängerin die echte Tina Turner in einer Tribute-Show dar. Ihr Konzertveranstalter, Oliver Forster, stammt aus dem bayerischen Passau. Nur hatte dieser die Rechnung ohne den Weltstar gemacht. Turner klagte vor rund vier Jahren auf Unterlassung. Begründung: Die Doppelgängerin sehe ihr zu ähnlich und Werbeplakate für "Simply The Best – Die Tina Turner Story" erweckten den Eindruck, der Superstar selbst stehe auf der Bühne oder unterstütze die Show.
Rechtsstreit endete vor dem Bundesgerichtshof
Der Rechtsstreit durch die Instanzen endete schließlich vor dem Bundesgerichtshof (BGH) – mit einer Niederlage für Tina Turner. In diesem Fall überwiege die Kunstfreiheit das Persönlichkeitsrecht, entschieden die obersten Zivilrichterinnen und -richter in Karlsruhe. Die umstrittenen Plakate erweckten nicht den Eindruck, das prominente Original unterstütze die Show oder wirke gar mit, erläuterte damals der Vorsitzende Richter.
Das Kölner Landgericht hatte in diesem Rechtsstreit Tina Turner zunächst Recht gegeben. Das Oberlandesgericht Köln kassierte das Urteil allerdings noch im selben Jahr. Es gewichtete in seiner Entscheidung ebenfalls die Kunstfreiheit höher als das Recht am eigenen Bild und Namen.
Veranstalter Forster ging damals davon aus, dass der Impuls aber nicht von Turner kam, wie er einst kommentierte. Denn 2019 feierte "Tina – Das Tina Turner Musical" in Hamburg Deutschland-Premiere. Es wurde von Stage Entertainment und, im Unterschied zur "Tina-Turner-Story", in enger Zusammenarbeit mit der Musiklegende selbst entwickelt. "Hier geht's natürlich darum, einfach einem unangenehmen Mitbewerber wie wir am Markt das Leben schwer zu machen oder im besten Fall es dadurch zu schaffen, dass unsere Show nicht mehr gespielt werden kann", sagte Forster damals.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa