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München

Leonardo DiCaprio als Zeuge vor Münchner Gericht wegen deutschem Cousin


Als Zeuge in Betrugsprozess
Leonardo DiCaprio könnte vor Münchner Gericht aussagen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
DiCaprio (Archivbild): Der Star hat Familie in Deutschland.Vergrößern des Bildes
DiCaprio (Archivbild): Der Star hat Familie in Deutschland. (Quelle: NurPhoto/imago-images-bilder)

Es geht um zigtausend Euro, einen Porsche als Dienstwagen, Hochstapelei – und die angeblichen Kontakte eines Westfalen zu seinem berühmten Cousin.

Hollywood-Star Leonardo DiCaprio könnte eine wichtige Rolle in einem Prozess gegen seinen deutschen Cousin Niklas I. spielen. Am 4. Mai beginnt in München das Gerichtsverfahren, der 26-jährige Westfale ist des Betrugs beschuldigt, wie "Bunte" und "Bild" übereinstimmend berichten. Ein Sprecher des Amtsgerichts München bestätigte t-online die Meldungen.

I. wird vorgeworfen, eine Filmproduktionsfirma getäuscht zu haben. Das Unternehmen plante den Berichten zufolge einen großen Film. I. soll behauptet haben, Leonardo DiCaprio als Hauptdarsteller dafür gewinnen zu können. Er habe ein Verhältnis zu ihm wie zu einem großen Bruder, DiCaprio habe bereits Interesse bekundet. Es brauche nur noch jemanden, der den Star endgültig überzeuge.

Vermittlungskosten explodierten: Hochstapelei angenommen

Der mutmaßliche Betrug begann demnach im April 2018. Laut "Bild" ließ I. sich ein Vermittlungshonorar von 100.000 Euro auszahlen, außerdem habe er einen Porsche Cayenne als Dienstwagen bekommen.

In den folgenden Monaten soll I. immer wieder Begegnungen mit seinem berühmten Cousin vorgegaukelt haben. Er prahlte angeblich, DiCaprio auf der Hochzeit von Prinz Harry getroffen und danach mit ihm vor Mallorca auf einer Jacht über den Film gesprochen zu haben. Im Urlaub in Belize will er das Projekt ebenfalls weiterverfolgt haben. Dann sei noch die Rede von einem leider geplatzten Date der beiden auf einer Jacht vor Ibiza gewesen.

Die Kosten für die in Aussicht gestellte Vermittlung wurden unterdessen immer höher. Als sie 300.000 Euro erreichten, habe die Filmfirma die Reißleine gezogen. Die Vermutung: Die angeblich traumhaften Beziehungen zu DiCaprio waren nichts als Hochstapelei. Laut Anklage hatte DiCaprio schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner deutschen Familie, berichtet "Bild".

Prozess in München: Leonardo DiCaprio als Zeuge?

Die Filmfirma wird laut "Bunte" und "Bild" nun von dem Münchner Anwalt Alexander Stevens vertreten, er habe Anzeige wegen Betrugs erstattet. Die Staatsanwaltschaft habe im September 2022 schließlich Anklage erhoben.

Und: Stevens stellt in Aussicht, dass DiCaprio beim Prozess eine Schlüsselrolle zukommen könnte. Bisher hat die Staatsanwaltschaft den Oscar-Preisträger zwar nicht auf der Liste der Zeugen, wie der Amtsgerichtssprecher t-online erklärte. Aber Anwalt Stevens sagte der "Bild": "Wenn der Beklagte vor Gericht bei seiner Version bleibt, dann ist zu erwarten, dass Leonardo DiCaprio als Zeuge geladen wird."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Sprecher des Amtsgerichts München
  • bild.de: "Die Lügenwelt von Leos deutschem Cousin"
  • bunte.de: "Leonardo DiCaprio: Sein deutscher Cousin muss vor Gericht"
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