Bis Ende der Woche Abgesagte Operationen: Klinikstreik in Bayern geht länger
Noch mehr Streik diese Woche: Wie Verdi ankündigt, werden auch Donnerstag und Freitag in Münchner Kliniken einige nicht arbeiten. Welche Auswirkungen das hat.
Auch am Donnerstag und Freitag streikt Personal in den Münchener Kliniken. Das hat die Gewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung am Dienstag bekanntgegeben. Somit kommt es in Bayern für die komplette restliche Woche teilweise zu erheblichen Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung.
Schon am Montag und Dienstag sollten die Beschäftigten am Universitätsklinikum Augsburg die Arbeit niederlegen, am Dienstag und Mittwoch die Angestellten des Klinikums Nürnberg, des Klinikums Fürth und verschiedener Standorte der Bezirkskliniken Mittelfranken, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.
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Für Dienstag und Mittwoch hatte die Gewerkschaft schon alle Beschäftigten der Psychiatrischen Klinik in Haar bei München zum Streik aufgerufen. Sie seien durch Schicht- und Wochenendarbeit sowie Unterbesetzung stark belastet. In geschlossenen Einrichtungen hätten Corona-Vorschriften die Besuche und sozialen Kontakte der Patienten eingeschränkt und die Eskalationsgefahr erhöht. Ambulante Hilfen seien reduziert worden: "Weil die Leute draußen nicht versorgt werden konnten, musste eine klinische Versorgung her, und da konnte immer nur die Spitze des Eisberges behandelt werden", so Verdi.
Kliniken müssen sogar Tumor-Operationen absagen
Es werde "aufgrund des Warnstreiks leider zu erheblichen Einschränkungen in der medizinischen Versorgung" kommen, teilte das Klinikum Nürnberg mit: "Operationen müssen abgesagt werden, darunter sind auch Tumor-Operationen." Absolut nicht aufschiebbare Operationen fänden statt. Der Warnstreik beginne am Dienstag früh und ende nach der Nachtschicht am Donnerstagmorgen.
Die Krankenpflegerin und Sprecherin der Betriebsgruppe am Klinikum Nürnberg, Anja Schmailzl, sagte: "Wir bezahlen seit Jahren für die verfehlte Gesundheitspolitik mit unserer körperlichen und seelischen Gesundheit." Es gebe eine "enorme Streikbereitschaft".
Am Mittwoch streiken bayernweit Sparkassen
Für Mittwoch rief Verdi die Beschäftigten von 17 bayerischen Sparkassen zu einem Streiktag auf. Geschäftsstellen und Filialen blieben teilweise geschlossen. Auf dem Münchner Odeonsplatz ist eine Kundgebung geplant. Betroffen seien die Sparkassen Aschaffenburg-Alzenau, Mainfranken Würzburg, Oberpfalz Nord, Bamberg, Coburg-Lichtenfels, Schweinfurt-Haßberge, Bad Kissingen, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Regensburg, Neumarkt-Parsberg, Amberg-Sulzbach, Kreissparkasse Kelheim, Ingolstadt-Eichstätt, Schwaben-Bodensee, Allgäu und die Stadtsparkasse München.
Kommende Woche sollen Stadtwerke, Müllkraftwerke, Verwaltungen sowie Sparkassen bestreikt werden, vereinzelt zudem abermals Kitas. "Wir werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde ab dem 27. März damit auch nicht nachlassen", sagte der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter Sinan Öztürk. Am Mittwoch will der Bundesvorsitzende Frank Werneke auf einer Streikkundgebung in Bayreuth sprechen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Verdi: Pressemitteilung vom 14. März per E-Mail