Taser-Bilanz in Bayern Polizisten setzen häufiger Elektroschocker ein
Sogenannte Taser machen einen Angreifer für mehrere Sekunden handlungsunfähig. Bei der bayerischen Polizei sind diese Elektroschocker beliebt.
Bayerns Polizistinnen und Polizisten haben in diesem Jahr bis Ende November bei 66 Einsätzen Elektroschockpistolen eingesetzt – deutlich öfter als im Vorfahr. Das hat das bayerische Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
15 Mal kamen die Distanzelektroimpulsgeräte – so der offizielle Name – jedoch nur wirklich zum Einsatz. 51 Mal wurde der Gebrauch nur angedroht. 14 Mal wurden sie mit größerer Distanz genutzt und einmal im sogenannten Kontaktmodus.
Damit kamen die Geräte in diesem Jahr deutlich häufiger zum Einsatz als im Vorjahr: 2021 registrierte das Innenministerium noch 51 Fälle. Darunter waren 33 Androhungen, 17 Einsätze im Distanz- und ein Einsatz im Kontaktmodus.
Wenn die Beamten ihre Elektroschockpistolen nutzen, schießen sie zwei nadelförmige Projektile in den Körper ihres Widersachers. Diese sind meist mit isolierten Drähten mit der Waffe verbunden, sodass es in der Folge zu einem Stromfluss kommt, der den Betroffenen vorübergehend lähmt. Polizisten können Angreifer so auf Distanz halten, ohne das Risiko einer tödlichen Verletzung.
Keine Ermittlungen wegen Taser-Einsetzen
"Im Rahmen der Einsätze kam es zu oberflächlichen Hautverletzungen durch Eindringen der Pfeilspitzen sowie in einem Fall zu oberflächlichen Schürfwunden", schilderte das Innenministerium. Es habe keine Fälle gegeben in denen wegen unrechtmäßigen Einsatzes des Tasers ermittelt worden wäre.
In einem Fall aus Augsburg, bei dem die Beamten neben dem Taser auch ihre Schusswaffe genutzt hatten, überprüfte die Staatsanwaltschaft den rechtmäßigen Einsatz der Dienstwaffe – mit dem Ergebnis, dass der Einsatz so in Ordnung war. Das Verfahren wurde eingestellt.
Wie oft die bayerischen Polizisten in diesem Jahr darüber hinaus auf Menschen oder in die Luft schossen, ist bislang noch nicht ausgewertet. Auch wie viele Verletzte und gegebenenfalls Tote es dadurch 2022 gab, wird erst ab Mitte März 2023 mit der neuen polizeilichen Kriminalstatistik vorliegen.
- Nachrichtenagentur dpa