Konferenzen G7-Gipfel: Flugverbote und Umleitungen bis Österreich
Gesperrte Wanderparkplätze, Kontrollen, weiträumige Umleitungen, Überflugverbote: Der G7-Gipfel im Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat Auswirkungen bis in den Norden Bayerns und nach Österreich. Vom 26. bis 28. Juni kommen die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrienationen unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Schloss Elmau in Krün zusammen.
In Nordrhein-Westfalen beginnen just am Gipfelwochenende die Sommerferien. Die Polizei rät: Mehr Zeit einplanen - oder auf nicht unbedingt notwendige Fahrten verzichten. Auch für Sportflieger, die auf Sicht unterwegs sind, gibt es großräumige Beschränkungen.
Am Boden dürften laut G7-Planungsstab der Polizei die Strecken zwischen München und dem Flughafen sowie von München nach Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald besonders betroffen sein. Für den überregionalen Reiseverkehr werden schon hunderte Kilometer vor dem Gipfelort an den großen Autobahnkreuzen bei Würzburg, Nürnberg, Feuchtwangen, Ulm, Memmingen und um München Umfahrungen ausgeschildert sein. Mit Österreich gebe es entsprechende Vereinbarungen zur Verkehrslenkung entlang der Inntal- und Brennerautobahn.
Reisende aus Österreich sollten die Grenzübergänge über den Fernpass bei Ehrwald sowie über den Zirler Berg bei Scharnitz meiden, rät die Polizei weiter. Um nach Österreich zu kommen, gebe es unter anderem die Autobahnen A8 und A 93 Richtung Salzburg und Kufstein, die Autobahn A3 nach Oberösterreich oder im Westen als weitere Ausweichstrecke in Richtung Süden die Autobahn A7 über Füssen.
Für Wanderer wird das engere Gebiet rund um Schloss Elmau in der zweiten Juni-Hälfte komplett gesperrt sein. "Darüber hinaus ist es durchaus möglich, den Naturraum im Werdenfelser Land zur Erholung zu nutzen", betont die Polizei. Ob einzelne Bergbahnen nicht fahren, hänge von der konkreten Lage an. Der Aufstieg zum Schachenhaus mit dem von König Ludwig II. erbauten Schlösschen sei auch auf anderen Routen als von Elmau aus möglich. Die berühmte Partnachklamm und die Höllentalklamm sollen offen sein; die Zugspitze könne grundsätzlich besucht werden. Allerdings sind viele Wanderparkplätze gesperrt. Sie werden für das Medienzentrum und andere Einrichtungen gebraucht.
Anreisen mit dem Zug könnten je nach Ziel schwierig werden: Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald werden während der Gipfeltage keine Züge rollen. Es gibt aber Ersatzbusse.
Über Tausende Quadratkilometer wird bei der Ankunft und Abreise der G7-Teilnehmer auch der Luftraum über Bayern eingeschränkt. Auf Sicht fliegende Sportflugzeuge, aber auch Drachen- und Gleitschirmflieger müssen während der Ankunft und der Abreise der Staats- und Regierungschefs über viele Stunden von Ingolstadt an der Donau bis zu italienischen Staatsgrenze am Boden bleiben.
Das Flugbeschränkungsgebiet hat zeitweilig eine Nord-Süd-Ausdehnung von mehr als 200 Kilometern. Die Ost-West-Ausdehnung erstreckt sich zeitweise über mehr als 100 Kilometer von Füssen bis an den Tegernsee. In einem kleineren Bereich gilt das Flugverbot auch für Drohnen. Linienflugzeuge, die nach Instrumenten fliegen, sind den Angaben zufolge nicht betroffen.