Wegen Dreharbeiten NS-Flagge in München – Musikhochschule nimmt Stellung
Eine Hakenkreuzflagge weht am Münchner Königsplatz an der Musikhochschule, ehemals der "Führerbau" der NSDAP. Doch es geht nur um Dreharbeiten: In München entsteht derzeit der Netflix-Film "Munich".
An der Münchner Musikhochschule weht eine Hakenkreuzflagge aus NS-Zeiten. Doch die hängt dort nur für Dreharbeiten. "Die Hochschule für Musik und Theater München ist dem demokratischen System der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet und steht für Werte wie Diversität, Internationalität, Freiheit der Kunst und der Wissenschaft, Respekt und Toleranz", teilte die Musikhochschule vorsorglich auf ihrer Seite mit. Der Film greife historische Begebenheiten auf – deshalb seien an der Fassade des Gebäudes für kurze Zeit bis zum 20. November verfassungsfeindliche Symbole zu sehen.
Schauplatz der Konferenz zum Münchner Abkommen
"Die Veränderungen an der Fassade des Hauptgebäudes werden auf den unbedingt nötigen Zeitraum beschränkt und sofort nach Beendigung des Drehs wieder rückgebaut." Das historische Gebäude verpflichtet die Hochschule aber auch, dieses als historischen Originalschauplatz für Dreharbeiten zu Verfügung zu stellen.
In dem historischen Film gehe es um die Konferenz zum Münchner Abkommen aus dem Jahr 1938, hatte eine Sprecherin der Produktion am Mittwoch gesagt. Gedreht wird auch an anderen historischen Orten in München, etwa am Odeonsplatz. Der Film soll 2021 auf dem Streamingdienst erscheinen.
Direkt neben der Musikhochschule steht heute das NS-Dokumentationszentrum – am historischen Standort des "Braunen Hauses", der einstigen Parteizentrale der NSDAP in München.
- Nachrichtenagentur dpa