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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Poker um Haaland Ist der FC Bayern zurück im Spiel?
Die Gerüchteküche brodelt seit dieser Woche wieder gewaltig. Lange Zeit schien es so, als hätten die Münchner Abstand von einer Verpflichtung des Stürmers genommen. Aber ist das wirklich so?
"Wir haben mit Lewa den besten Stürmer der Welt. Daher macht es keinen Sinn." Mit diesen Worten hat Sportvorstand Hasan Salihamidzic am vergangenen Sonntag bei "Sky90" deutlich gemacht, dass die Bayern kein Interesse an einer Haaland-Verpflichtung im Sommer haben. Auch Klubchef Oliver Kahn betonte wenige Tage zuvor, dass man finanziell "sehr, sehr weit entfernt ist" von den kolportierten Summen, welche im Zusammenhang mit einem Wechsel Haalands kursieren.
Dieser Artikel stammt von einem Autor des Newsportals fcbinside.de: Vjeko Keskic gründete 2019 die Seite von Bayern-Fans für Bayern-Fans. Der unabhängige Onlineauftritt berichtet täglich über das aktuelle Geschehen beim deutschen Rekordmeister.
Nach Informationen der "Bild" läge das Gesamtpaket, bestehend aus Ablöse, Gehalt und Provisionen, bei knapp 350 Millionen Euro. Zu viel für die Bayern – so zumindest lautet die offizielle Version.
Ist Haaland günstiger als bisher angenommen?
Nun hat "Sky" neue Details und Zahlen zu einem möglichen Haaland-Transfer veröffentlicht. Demnach soll der Norweger ein Gehalt in Höhe von 33 Millionen Euro fordern. Hinzu kommen 55 Millionen Euro Handgelder für dessen Berater sowie 75 Millionen Euro für die Ausstiegsklausel, die an den BVB fließen. Damit würde das Haaland-Paket "nur noch" bei 295 Millionen Euro liegen.
Natürlich ist der Angreifer damit nach wie vor kein Schnäppchen, für keinen Klub der Welt. Dennoch erscheint diese Summe nicht komplett unrealistisch. Zum Vergleich: Lewandowski verdient in München zwischen 23 und 25 Millionen Euro pro Jahr und hofft laut der "Bild" auf eine Erhöhung, sollte er einen neuen Vertrag beim FCB unterschreiben. Die beiden Toptorjäger lägen in Sachen Gehalt somit nicht mal allzu weit auseinander.
Zumal: Haaland ist Anfang 20 und hat "Transfermarkt" zufolge einen Marktwert von 150 Millionen Euro – Tendenz stark steigend. Anders als Lewandowski könnten die Bayern den Norweger in vier bis fünf Jahren vielleicht sogar noch einmal gewinnbringend verkaufen.
Besonders interessant: Wie die "Bild" in dieser Woche berichtete, soll es Anfang März ein "stundenlanges Treffen" zwischen Haaland und Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic gegeben haben. Eine Bestätigung dafür gab es nicht. Der BVB-Profi weilte zu dieser Zeit in München und ließ sich dort wegen einer Muskelverletzung behandeln. Nahezu zeitgleich soll es außerdem ein Treffen zwischen Kahn und Haalands Berater Mino Raiola in Monaco gegeben haben. Dies würde auch erklären, warum der Vorstandsboss der Bayern so gut über die Haaland-Zahlen Bescheid weiß.
Lewandowski-Verlängerung genießt Priorität
Dass die Bayern sich mit Haaland beschäftigen, dürfte niemanden verwundern. Wie groß das Interesse ist, wird sich bald zeigen. Dass man nur sehr ungern öffentlich darüber spricht, ist zudem wenig verwunderlich. Die Zukunft von Lewandowski ist noch nicht geklärt. Und der Pole soll angeblich ohnehin schon genervt sein von den anhaltenden Gerüchten um Haaland.
Nach "Sky"-Informationen genießt die Verlängerung mit Lewandowski nach wie vor oberste Priorität. Klar ist aber auch: Sollte eine Lewandowski-Verlängerung platzen, wäre es aus Sicht der Münchner fahrlässig, ihr Glück bei Haaland nicht zu versuchen.
- Bild.de: Was läuft wirklich zwischen Haaland und Bayern?
- Sky.de: Gab es wirklich ein Haaland-Treffen mit Salihamidzic?
- Eigene Beobachtungen