Übernahme durch Krankenkassen Bayerns Gesundheitsministerin ruft Männer zu mehr Vorsorge auf

Männer gehen deutlich seltener zu Check-ups als Frauen. Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach mahnt zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat Männer anlässlich des Weltmännertages zu mehr Vorsorge aufgerufen. Männer seien häufiger als Frauen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen und erkrankten öfter an Krebs, so die Ministerin.
Weltmännertag am 3. November – Gesundheit im Fokus
Die Lebenserwartung von Männern ist oft niedriger als die von Frauen. In Bayern ist diese im Schnitt 4,4 Jahre weniger als bei Frauen. "Dabei können Männer durch mehr Vorsorge und Früherkennung sowie einen gesunden Lebensstil viel für ihre eigene Gesundheit und ein längeres Leben bewirken", so Gerlach.
Die Kosten für wichtige Untersuchungen übernehmen die Krankenkassen. Empfohlen werden unter anderem etwa jährliche Prostata-Checks ab 45 Jahren und eine einmalige Untersuchung der Bauchschlagader – die im Alter häufiger von Blutgerinnseln betroffen ist – ab 65 Jahren.
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Nach Angaben der Barmer-Krankenkasse nehmen Männer Vorsorgeangebote deutlich seltener wahr als Frauen. Zwar kennen rund drei Viertel der Männer die entsprechenden Untersuchungen, doch weniger als die Hälfte nutzt sie auch. Beim sogenannten "Check-up 35", der alle drei Jahre möglich ist, liegt die Teilnahmerate bei Männern bei rund 44 Prozent, bei Frauen bei etwa 50 Prozent.
Auch bei der Darmkrebsfrüherkennung sind Männer zurückhaltender. Dabei übernehmen die Krankenkassen die Kosten: Ab 50 Jahren können Versicherte jährlich einen Stuhltest oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung machen lassen.
Traditionelle Rollenbilder bremsen Gesundheit und Vorsorge aus
Bei den Krankenkassen ist die Zurückhaltung, Vorsorgeangebote wahrzunehmen, durchaus bekannt. Die AOK etwa erklärt dies mit traditionellen Rollenbildern. "Stärke, Macht, Konkurrenz, Unabhängigkeit, Wagemut und Tapferkeit – diese sogenannten männlichen Stereotypen können dazu führen, dass Männer weniger fürsorglich mit sich selbst umgehen", schreibt die Krankenkasse in einem Beitrag.
Viele sprächen ungern über Krankheiten oder psychische Belastungen. Demnach würde die traditionelle Männerrolle die Bereitschaft, Risiken einzugehen, begünstigen.
Vorsorgeuntersuchungen: Das bezahlen die Krankenkassen
Laut Techniker Krankenkasse (TK) und Barmer haben Männer Anspruch auf eine Reihe kostenloser Früherkennungen:
- Check-up zur Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten: einmalig zwischen 18 und 34 Jahren, danach alle drei Jahre.
- Hautkrebs-Screening: ab 35 Jahren alle zwei Jahre
- Prostatakrebs-Früherkennung: ab 45 Jahren jährlich.
- Darmkrebs-Früherkennung: ab 50 Jahren – wahlweise Stuhltest oder Darmspiegelung.
- Bauchaorten-Aneurysma-Screening: einmalig ab 65 Jahren.
Ministerin verweist auf Präventionsplan
Gerlach betonte, mehr Gesundheitsbewusstsein und Vorsorge seien zentrale Ziele des "Masterplans Prävention Bayern", den sie im Oktober vorgestellt habe. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und ein maßvoller Umgang mit Alkohol seien entscheidend.
"Wir wollen die Menschen im Freistaat bestmöglich bei einem gesunden Lebensstil unterstützen", so die Ministerin laut dpa.
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- tk.de: "Früherkennungsuntersuchungen für Männer"
- barmer.de: "Wie genau nehmen es Männer mit der Gesundheitsvorsorge?"
- aok.de: "Movember: So bleibt Mann gesund"
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