Eisbachwelle im Englischen Garten Münchens Kult-Welle ist plötzlich verschwunden
Im Englischen Garten in München ist die Eisbachwelle verschwunden – und niemand weiß, warum. Surfer warnen vor gefährlichen Strömungen.
Am Münchner Eisbach herrscht seit dem Wochenende ungewohnte Stille. Obwohl das Herbstwetter perfekt war und die zweiwöchige Sperrung wegen der Bachauskehr vorbei ist, blieb die beliebte Surferwelle am Haus der Kunst menschenleer. Statt der charakteristischen glatten Welle wälzt sich nur noch flaches, schaumiges Wasser durch den Bach. Die Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) warnt eindringlich davor, ins Wasser zu gehen – die veränderte Strömung sei gefährlich.
Besonders rätselhaft: Der Wasserstand am Eisbach sinkt kontinuierlich, während der Pegel der Isar gleichzeitig steigt. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag fiel der Wert von 1,40 auf 1,21 Meter. Optimal wären etwa 150 Zentimeter. Moritz von Sivers von der IGSM sagt zur "Abendzeitung", er habe in vier Jahren am Eisbach noch nie solche Bedingungen erlebt: "Da geht Surfen auf gar keinen Fall. Das weiß jeder Surfer, dass man da nicht reingeht."
Surfer vermuten Probleme am Praterwehr
Die Ursache ist unklar. Die Surfer vermuten Probleme am Praterwehr, wo das Wasser von der Isar in den Eisbach fließt, oder Veränderungen durch Arbeiten am Bachbett während der Reinigung. IGSM-Chef Franz Fasel erklärt, man stehe im Kontakt mit den Behörden. Eine Stellungnahme der Stadt liegt nicht vor.
Die CSU/Freie Wähler-Fraktion im Stadtrat macht Druck. Fraktionschef Manuel Pretzl fordert gegenüber der "tz": "Das städtische Baureferat und die Stadtwerke müssen diese Fragen umgehend klären und das Problem beheben." Für Münchens Surfer ist es bereits das zweite schwere Jahr – im April verunglückte eine 33-jährige Frau an der Eisbachwelle tödlich.
- abendzeitung-muenchen.de: "Das habe ich noch nie gesehen": Eisbachsurfer in Sorge – was ist mit der Welle passiert?
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