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München

Alte Akademie München: Thiele-Stiftung plant Übernahme der Benko-Ruine


Angebot für Benko-Ruine
Thiele-Stiftung will Alte Akademie übernehmen


07.10.2025Lesedauer: 2 Min.
imago images 0824483910Vergrößern des Bildes
Ehemalige Benko-Immobilie, die seit der Pleite des Konzerns Baustelle blieb (Archivbild): Die Alte Akademie in der Münchner Innenstadt. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Torsten Krüger/imago)
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Die Bauruine mitten in Münchens Fußgängerzone könnte bald Geschichte sein. Zwei bekannte Namen aus der Stadt melden Interesse an der Alten Akademie an.

Spekuliert wurde in Immobilienkreisen darüber schon länger, nun steht es fest: Mit einem konkreten Kaufangebot steigt die Heinz Hermann Thiele Familienstiftung gemeinsam mit der Hammer AG in das Rennen um die Alte Akademie in der Münchner Fußgängerzone ein. Wie beide Seiten mitteilten, wollen sie das von René Benkos Signa-Konzern hinterlassene Bauprojekt übernehmen und schnell zu Ende führen. Eine Summe zum Kaufangebot wurde nicht genannt, dem Vernehmen nach soll es sich um rund 169 Millionen Euro handeln.

"Wir wollen diesen wichtigen Ort der Münchner Innenstadt den Münchnerinnen und Münchnern zurückgeben", sagte Jürgen Büllesbach, Geschäftsführer der für die Stiftung agierenden OPES Immobilien Gruppe. Die Stiftung wolle die Immobilie langfristig im eigenen Bestand halten – das Objekt solle also vom Spekulationsmarkt verschwinden.

Alte Akademie: Langfristige Pläne

Nach Angaben der Stiftung steht ein finanzstarker und verlässlicher Investor bereit, der nicht auf kurzfristige Gewinne zielt. Die Hammer AG, die das Projekt für die Stiftung realisieren soll, ist seit über einem Jahr mit dem Gelände befasst und in München für mehrere Großprojekte bekannt. Eine bereits durchgeführte Prüfung habe keine unerwarteten Hürden ergeben, heißt es weiter. Damit stehe einer zügigen Wiederaufnahme der Bauarbeiten nichts im Weg.

Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) begrüßte das Vorhaben: "Ich begrüße es, wenn sich verantwortungsvolle, lokale Investoren um den Kauf der Alten Akademie bemühen", erklärte er kurz nach der Mitteilung der OPES-Gruppe. Es wäre, so Reiter, "sehr schön, wenn dadurch der Schandfleck mitten im Herzen der Fußgängerzone baldmöglichst verschwindet."

Heinz Herrmann Thiele (Archivfoto): Der Milliardär ist der größte Einzelaktionär der Lufthansa.
Heinz Herrmann Thiele (Archivfoto): Der Milliardär war einst der größte Einzelaktionär der Lufthansa. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Thiele-Stiftung

Die Heinz Hermann Thiele Familienstiftung geht auf den gleichnamigen Unternehmer zurück, der als Eigentümer des Bremsenherstellers Knorr-Bremse und Großaktionär der Lufthansa zu den einflussreichsten deutschen Industriellen zählte. Nach seinem Tod im Jahr 2021 führt die Stiftung sein Vermächtnis fort – mit dem Ziel, wirtschaftliches Engagement mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden. Über ihre Immobiliengesellschaft Opes ist sie seit Jahrzehnten in München aktiv und entwickelt derzeit unter anderem das frühere Knorr-Bremse-Areal im Norden der Stadt zu einem neuen Wohn- und Gewerbequartier.

Laut unbestätigten Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) soll es zudem einen weiteren Bieter um das Objekt geben: Dabei soll es sich laut SZ um den Münchner Wirtschaftsanwalt und Immobilienunternehmer Erich Schwaiger handeln. Schwaiger hatte bereits vor einem Jahr schon für etwa 80 Millionen Euro das ehemalige Kaut-Bullinger-Haus, ebenfalls aus den Benko-Hinterlassenschaften, übernommen.

Vom Prestigeprojekt zur Dauerbaustelle

Die Alte Akademie an der Neuhauser Straße 8–10 war einst ein Jesuitenkloster und steht unter Denkmalschutz. Der Freistaat Bayern hatte das Grundstück 2013 im Erbbaurecht für 65 Jahre an eine Tochtergesellschaft von René Benkos Signa-Gruppe vergeben. Die Signa zahlte den gesamten Erbbauzins von 230 Millionen Euro im Voraus.

Geplant war ein hochwertiger Mix aus Einzelhandel, Büros, Gastronomie und Wohnungen. Doch mit der Insolvenz des Signa-Konzerns Ende 2023 kam der Umbau zum Erliegen – seither klafft mitten in der Fußgängerzone eine offene Bauruine.

Die Gläubigerbanken – Bayerische Landesbank, Stadtsparkasse München und Deutsche Pfandbriefbank – suchten vergeblich nach einem neuen Investor im Erbbaurecht. Erst als der Freistaat im Frühjahr 2025 beschloss, das Grundstück direkt zu verkaufen, kam Bewegung in die Sache.

Verwendete Quellen
  • opes-immobilien.de: Mitteilung vom 6.10.2025
  • Mitteilung von OB Dieter Reiter per E-Mail vom 6.10.2025

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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