Hohe Mieten für Studierende in Bayern – hier ist es noch günstig

München am teuersten

In diesen bayerischen Städten wohnen Studenten günstiger

Günstiger Wohnraum für Studenten ist rar. Gerade München bleibt Spitzenreiter bei Mietpreisen. Davon profitieren andere bayerische Städte, die beliebter werden und mit günstigeren Mieten locken, so eine neue Analyse.

Auch in Bayern hat das neue Semester bereits begonnen und bedeutet für viele Studentinnen und Studenten: Wohnungssuche. Vor allem Studienanfänger, die für ihr Studium in eine neue Stadt ziehen müssen, sind betroffen. Das Problem: Günstiges Wohnen ist vielerorts ein rares Gut.

Eine neue Studie des Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI) zeigt: Im deutschlandweiten Vergleich liegt Bayern auf dem dritten Platz: Rund 603 Euro pro Monat werden hier für die Warmmiete eines WG-Zimmers fällig. Nur Hamburg (620 Euro) und Berlin (650 Euro) sind noch teurer.

München wieder teuerste Uni-Stadt Deutschlands

Die bayerische Landeshauptstadt München führt die Liste wie in den Jahren zuvor an: Durchschnittlich 800 Euro müssen Studenten hier für ein WG-Zimmer bezahlen, oft liegen die Preise allerdings deutlich über diesem Wert.

Diese Preisspitzen sind das Ergebnis mehrerer Faktoren: München gehört zu einem der beliebtesten Standorte für Studierende in Deutschland. Sowohl im internationalen als auch im bundesweiten Vergleich schneiden die größten Universitäten der Landeshauptstadt, die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität (TU) am besten ab. Vor allem bei Studenten aus aller Welt sind sie sehr beliebt – dementsprechend hoch ist die Nachfrage nach günstigen Wohnungen.

Notunterkünfte für Studierende

Hinzu kommt, dass in München preiswerter Wohnraum generell kaum zu haben ist, nicht nur für Studierende. Sie konkurrieren mit allen anderen Einwohnern der Stadt um erschwingliche Wohnungen oder WG-Zimmer. Das treibt die Preise weiter in die Höhe.

Besonders prekär: Die aktuelle BAföG-Wohnpauschale deckt lediglich 380 Euro ab, also weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Mietpreises für Studenten. Wenig überraschend ist daher auch, dass das Münchner Studierendenwerk seit Montag wieder Notunterkünfte für Studierende, die noch keine Wohnung in München und Umgebung gefunden haben, zur Verfügung stellt.

Studieren in Bayern: Hier ist es günstiger

Andere bayerische Städte werden daher zunehmend attraktiver für Studierende. Denn obwohl die Mieten in Bayern insgesamt ansteigen, liegen dort die durchschnittlichen Warmmieten deutlich unter dem Münchner Niveau – auch wenn sie sich preislich über dem Bundesdurchschnitt von 505 Euro befinden. Laut Bericht des MMI gewinnen daher kleinere und mittelgroße Hochschulstandorte in Bayern deutlich an Beliebtheit.

So viel zahlen Studenten durchschnittlich für ein WG-Zimmer in diesen bayerischen Hochschulstädten:

• Bamberg: 391 Euro
• Bayreuth: 407 Euro
• Rosenheim: 450 Euro
• Erlangen: 450 Euro
• Regensburg: 460 Euro
• Ingolstadt: bis zu 500 Euro
• Augsburg: 500 Euro
• Freising: 530 Euro

Das MMI appelliert an die Politik: Es müsse nicht nur mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen, sondern auch eine höhere Wohnkostenpauschale festgelegt werden. Auch eine gezielte Förderung des Wohnungsbaus wird gefordert. Sonst riskieren viele junge Menschen, in die Armut abzurutschen. Die Situation ist so prekär, dass im vergangenen Jahr laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Politiker wie der Wissenschaftsminister Markus Blume und Christian Bernreiter, Minister für Wohnen, (beide CSU) an die Bevölkerung appellierten, freie Wohnungen oder private Zimmer beim Studierendenwerk zu melden.