Deutlich mehr Sexualdelikte Mehr Straftaten auf dem Oktoberfest – Polizei zieht Bilanz

Sexualdelikte, eine Bombendrohung und hunderte E-Scooter-Fahrer unter Alkoholeinfluss: Was die Polizei zur Wiesn 2025 zu sagen hat, überrascht – und schockiert.
Mit über sechs Millionen Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt ist das Münchner Oktoberfest auch 2025 wieder das größte Volksfest der Welt gewesen. Die Polizei zieht nun Bilanz – und sieht Licht und Schatten.
Zwar gingen die polizeilichen Einsätze auf dem Festgelände im Vergleich zum Vorjahr zurück. Gleichzeitig wurden aber mehr Straftaten registriert. Vor allem im Bereich der Sexualdelikte zeigt sich ein deutlicher Anstieg. Auch die Zahl der Trunkenheitsfahrten, insbesondere mit E-Scootern, hat stark zugenommen.
Sexualdelikte nehmen deutlich zu
Sorgen bereitet der Anstieg bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Polizei registrierte während der zwei Wochen insgesamt 72 Fälle – darunter fünf mutmaßliche Vergewaltigungen. Besonders häufig kam es zu sexuellen Belästigungen, zehnmal wurde sogenanntes "Upskirting", also das Filmen bzw. Fotografieren unter den Rock, angezeigt.
Auch die Zahl der Körperverletzungen nahm zu: 236 Fälle wurden angezeigt. In 24 davon diente ein Maßkrug als Waffe. Bei vielen dieser Gewaltdelikte spielte, laut dem Abschlussbericht, Alkohol eine zentrale Rolle. 25 Mal kam es zu Angriffen auf Polizeikräfte, 17 Beamtinnen und Beamte wurden verletzt.
Trunkenheitsfahrten mit E-Scootern fast verdoppelt
Besonders auffällig: Die Zahl der Trunkenheitsfahrten stieg auf 438 – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2024: 322 Fälle). Davon entfielen 252 auf E-Scooter, was fast einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr (135 Fälle) entspricht.
Die Polizei erinnert im Rahmen ihrer Abschluss-Bilanz daran, dass für E-Scooter dieselben Alkoholgrenzwerte gelten wie für Autos. In 291 Fällen mussten Führerscheine sichergestellt werden.
Sprengstoffdrohung sorgt für Großeinsatz
Ein Vorfall überschattete die Wiesn besonders: Am 1. Oktober kam es in der Lerchenau im Münchner Norden zu einem Großeinsatz der Polizei.
Ein 57-jähriger Mann aus Starnberg soll nach einem Familienstreit Feuer gelegt haben – und hinterließ zudem ein Schreiben mit einer Drohung gegen das Oktoberfest. Die Theresienwiese blieb daraufhin bis zum Nachmittag geschlossen. Erst nachdem Spezialkräfte Entwarnung gegeben hatten, wurde das Gelände wieder freigegeben.
Mehr als 600 Beamtinnen und Beamte sorgten während der Wiesn für Sicherheit auf dem Festgelände. Unterstützt wurden sie durch Kräfte aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland – etwa aus Italien. Auch Videotechnik kam wieder großflächig zum Einsatz: 54 Kameras überwachten das Gelände, 36 davon waren technisch aufgerüstet worden. In über 180 Fällen konnte die Technik den Einsatzkräften gezielt helfen, berichtet nun die Polizei.
- Pressemitteilung der Polizei München per Mail am 5. Oktober 2025
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