Tarnung auf der Wiesn Rechtsextreme Banner-Aktion knapp verhindert

Unter falscher Identität versuchten Rechtsextreme, auf der Wiesn ein "Remigration"-Banner zu zeigen. Videoaufnahmen deuten auf bekannte Akteure hin.
Auf dem Münchner Oktoberfest wäre es am Samstag beinahe zu einer rechtsextremen Banner-Aktion gekommen. Eine Gruppe bestehend aus mehreren Männern trat nach Informationen von t-online gegen 15 Uhr auf die Stufen vor der Bavaria und versuchte dort offenbar, eine politisch motivierte Botschaft öffentlich zu inszenieren – getarnt als harmlose Fotoaktion. Auf Anfrage bestätigte die Polizei München, dass es deswegen zu einem Einsatz gekommen sei.
Laut einem Augenzeugenbericht auf Instagram gaben sich die Personen zunächst als angebliche Mediengruppe "Arabella FM" aus – offenbar versuchten sie, sich in die Nähe des Münchner Radiosenders "Arabella München" zu rücken. Die Männer verteilten weiß-blaue Papierbögen an Wiesn-Besucher und behaupteten, man wolle eine "Fotoaktion zum letzten Festwochenende" machen, so der Zeuge weiter.
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"Arabella FM" Verteilaktion sollte Unbeteiligte gewinnen
Ziel war es anscheinend, Unbeteiligte für eine gestellte Szene zu gewinnen. Laut des Augenzeugen wollten die Männer anschließend ein Transparent über die Treppen der Bavaria hinweg spannen. Als Passanten nach dem Inhalt fragten, reagierten sie abweisend und versuchten, das Banner zu verdecken, wie auf einem Instagram-Video zu sehen ist.
Schließlich sei laut eines weiteren Augenzeugen deutlich geworden, dass auf dem Transparent eine Parole mit dem Wort "Remigration" geschrieben war. Der Begriff stammt aus der rechtsextremen Ideologie und bezeichnet die zwangsweise Rückführung von Migranten.
Offenbar bekannte Figuren aus rechtsextremer Szene dabei
In dem Video ist weiter zu sehen, wie einige Besucher versuchten, das Banner an sich zu nehmen, während andere nach der Polizei riefen. Nach Informationen von t-online soll es sich bei den Beteiligten um führende Akteure der Identitären Szene handeln.
Darunter soll sich unter anderem ein rechtsextremer Aktivist, welcher in den sozialen Medien als "ArminiusDD" auftritt, befinden. Ebenfalls beteiligt gewesen sein soll ein Mann, der als deutscher Kopf der Identitären Bewegung in Wien gilt.
Die Münchner Polizei bestätigte, dass es am Samstagnachmittag einen Einsatz an der Bavaria gegeben habe, wobei auch ein Banner mit rechtsextremem Inhalt sichergestellt wurde. Die mutmaßlichen Verantwortlichen konnten, jedoch laut Polizei, bislang nicht ermittelt werden. Der Staatsschutz ermittle jetzt weitere Details.
- Anfrage an die Polizei München vom 5. Oktober 2025
- instagram.com: Video von @stefan.hertler
- Eigene Recherchen