6,5 Millionen Maß, 4.500 Fundsachen Das sind die unglaublichen Zahlen zur 190. Wiesn – Stadt zieht Bilanz

Mehrere Millionen verkaufte Maß, Tausende Fundsachen und ein Schockmoment: Die Bilanz der 190. Wiesn wird in die Oktoberfest-Geschichte eingehen. Die Stadt zeigt sich zufrieden.
Rund 6,5 Millionen Gäste haben in diesem Jahr das 190. Oktoberfest in München besucht. Am Sonntag zog die Stadt eine vorläufige Bilanz des größten Volksfestes der Welt. Die Anziehungskraft der Wiesn sei "trotz der rasanten Aufs und Abs" ungebrochen, erklärte die Stadt am Sonntag.
Bombendrohung führt zu Besucherrückgang
An den insgesamt 16 Tagen kamen laut Stadt etwa 6,5 Millionen Menschen auf die Theresienwiese – das sind etwa 200.000 weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang war, laut Wiesn-Chef Christian Scharpf, die zwischenzeitliche Sperrung der Wiesn am vergangenen Mittwoch: Ein 57-jähriger Mann hatte im Zusammenhang eines eskalierten Familienstreits eine Bombendrohung gegen das Fest ausgesprochen.
Die Polizei nahm die Drohung ernst und hielt das Gelände mehr als sieben Stunden geschlossen. Der Mann, der später leblos aufgefunden wurde, soll laut Polizei mutmaßlich seinen Vater getötet und seine Mutter sowie seine Tochter verletzt haben.
Besucherstärkster Tag am 3. Oktober
Trotz des Zwischenfalls zeigten sich Schausteller, Marktkaufleute und Wirte mit dem Verlauf des Festes zufrieden. Scharpf erklärte: "Der 3. Oktober war der besucherstärkste Tag." Wegen drohender Überfüllung wurde das Gelände zeitweise sogar gesperrt.
An Werktagen strömten täglich rund 200.000 bis 250.000 Menschen auf das Gelände. Etwa 21 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland – vor allem aus den USA, Italien, Großbritannien, Österreich und Polen.
Bier & Hendl – das Geschäft lief gut
Die großen Festzelte verzeichneten bei den Speisen ein Umsatzplus von bis zu sechs Prozent. Kleinere Zelte meldeten ein Plus von bis zu vier Prozent. Beim Bier lag der Verbrauch mit rund 6,5 Millionen Maß leicht unter dem des Vorjahres von 7 Millionen Maß.
Aber auch die Sicherheitskräfte waren in diesem Jahr wieder stark gefordert. Insgesamt griffen Ordner etwa 116.000 Mal ein, um Diebstähle von Maßkrügen zu verhindern.
Mehr Fundsachen – weniger Müll
Rund 4.500 Fundsachen wurden laut der Stadt München registriert – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Darunter: 1.100 Kleidungsstücke, 800 Geldbörsen, 600 Ausweise, 400 Smartphones und 150 Taschen. Etwa 900 Gegenstände konnten direkt an ihre Besitzer zurückgegeben werden.
Beim Abfall gab es dagegen einen Rückgang: Der Abfallwirtschaftsbetrieb München meldete bis Freitag 764 Tonnen Müll – rund 12,4 Prozent weniger als 2024.
Die Münchner Polizei sprach von einem weitgehend normalen Einsatzgeschehen. Die Rettungsdienste mussten allerdings häufiger ausrücken: Wegen der Hitze an den ersten Festtagen gab es insgesamt rund 28 Prozent mehr medizinische Einsätze.
- Nachrichtenagentur dpa
