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München

Explosionen in München: Polizei entdeckt Leiche – Vater des Täters?


Explosionen in München
Zweite Leiche gefunden – ist es der Vater?

Von t-online, dan, ok

Aktualisiert am 01.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU, l.) und Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel: Sie verkündeten bei einer Pressekonferenz, dass eine zweite Leiche gefunden worden ist.Vergrößern des Bildes
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU, l.) und Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel: Sie zitierten bei der Pressekonferenz auch aus einem Schreiben des Verdächtigen. (Quelle: Regina Wank/dpa)
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Bei den Explosionen in München ist eine zweite Person ums Leben gekommen. Das Oktoberfest wurde stundenlang gesperrt. Jetzt nennt die Polizei weitere Details zur Tat.

Bei dem Brand eines Einfamilienhauses mit Explosionen in München gibt es ein weiteres Todesopfer. Wie die Polizei am frühen Mittwochabend auf einer Pressekonferenz mitteilte, wurde in dem Haus über eine Wärmebildkamera eine Leiche entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um den 90-jährigen Vater des Verdächtigen handelt. Dieser sei auch der Besitzer des ausgebrannten Wohnhauses. Noch könne das Haus wegen zu großer Hitze nicht betreten werden. Zudem müssten erst Sprengfallen entschärft werden.

Ein 57-Jähriger mit Wohnsitz in Starnberg soll am frühen Mittwochmorgen das Haus seiner Eltern in der Glockenblumenstraße im Stadtteil Lerchenau in Brand gesteckt und dort Sprengstofffallen installiert haben. Anschließend soll er sich erst im Garten des Hauses versteckt, dann in Richtung des Lerchenauer Sees geflüchtet sein.

Verdächtiger soll auf seine Mutter geschossen haben

Bereits am Nachmittag teilte die Polizei mit, dass die 21-jährige Tochter des mutmaßlichen Täters und seine 81-jährige Mutter verletzt worden seien. Bei der Pressekonferenz am Abend hieß es, dass der Mann auf seine Mutter geschossen und sie am Arm verletzt haben soll. Sie sei mittelschwer verletzt worden. Rettungskräfte hätten sie im vorderen Gartenbereich des Hauses aufgefunden. Die Tochter sei durch Rauchgas leicht verletzt worden. Einsatzkräfte hätten die junge Frau über eine Leiter aus dem ersten Stock gerettet. Mutter wie Tochter befinden sich in einem Krankenhaus zur Behandlung.

Der Täter hatte sich nach der Tat selbst getötet, nachdem die Polizei ihn im Bereich des Lerchenauers Sees gestellt hatte. Bei der Suche nach dem Verdächtigen war auch ein Hubschrauber zum Einsatz gekommen. Bei der Waffe soll es sich laut Polizei um eine selbst gebaute Waffe gehandelt haben. Der Tatverdächtige hatte einen Rucksack dabei, in dem sich ebenfalls eine Sprengvorrichtung befand, die zunächst entschärft werden musste.

Vor dem Haus brannte am Morgen zudem ein Transporter aus, ein paar Straßen weiter gingen zwei Autos in Flammen auf. Bei dem Sprinter soll es sich um das Fahrzeug des Täters aus Starnberg handeln, so die Polizei. Dieses soll mit einer Sprengvorrichtung versehen gewesen sein, die dann explodierte. In welchem Zusammenhang die anderen beiden Fahrzeuge mit der Tat stehen und wieso sie ebenfalls in Flammen aufgingen, darüber konnten die Ermittler bislang keine Angaben machen.

Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an. Etwa 80 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und konnten bislang noch nicht wieder zurückkehren. Drei Schulen in der näheren Umgebung seien ebenfalls geschlossen worden.

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Täter drohte mit "bombiger Überraschung" auf der Wiesn

Weiter hieß es bei der Pressekonferenz, dass der Mann in den Briefkasten eines Nachbarhauses ein Schreiben geworfen haben soll. Der Inhalt war eine Drohung in Richtung des Oktoberfests. "Ich warne davor, auf die Wiesn zu gehen, denn es könnte eine bombige Überraschung geben", soll laut Polizei in dem Brief gestanden haben.

Die Behörden entschieden sich deshalb, das Oktoberfest am Mittwoch zu sperren. Insgesamt 30 Sprengstoffhunde suchten das komplette Gelände ab, ehe es am Nachmittag Entwarnung gab. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der bei der Pressekonferenz ebenfalls dabei war, verteidigte die Entscheidung, die Wiesn vorübergehend zu schließen. Wenn jemand schon das "eigene Elternhaus in die Luft gesprengt habe", müsse man solche Drohungen ernst nehmen, so Herrmann.

Das ist über den Täter bekannt

Das Haus des Täters in Starnberg wurde im Laufe des Tages von der Polizei durchsucht. Dabei seien aber keine weiteren Hinweise gefunden worden. Der Mann war polizeilich bislang nicht bekannt. Das Einzige, was man bislang über ihn weiß: Laut Innenminister Herrmann soll der Tatverdächtige die Vaterschaft seiner Tochter angezweifelt haben. Deshalb habe er sich auch an die Behörden gewandt. Ein medizinisches Gutachten habe die Vaterschaft zwar bestätigt, der Mann habe aber argumentiert, dass das Analyse-Institut bestochen worden sei, sagte Herrmann. Das Gutachten sei nach Ansicht des Mannes falsch gewesen.

Mit diesem Thema wandte sich der 57-Jährige nach Angaben Herrmanns mit einer Petition auch an den Bayerischen Landtag und setzte sich auch mit dem Bundesjustizministerium in Verbindung. Der Landtag habe sich 2024 mit der Petition beschäftigt und diese nach Mitteilungen aus zuständigen Staatsministerien für erledigt erklärt, so der Minister. Bis heute habe der Verdächtige sich aber offenbar nicht mit der Situation abfinden wollen.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der Münchner Polizei
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