Oktoberfest München So viel Trinkgeld bekommen Wiesn-Kellner

Auf dem Oktoberfest berichten Servicekräfte von extremen Unterschieden beim Trinkgeld. Während manche Gäste kaum aufrunden, zeigen sich andere großzügig.
Zwischen Bierbänken, Blasmusik und Millionen Gästen schuften sich jedes Jahr hunderte Bedienungen auf dem Oktoberfest durch die größten Zelte der Welt. Während das Fest für viele Besucher Ausnahmezustand und Feierei bedeutet, ist es für sie ein Knochenjob – mit langen Schichten, schweren Maßkrügen und manchmal überraschend großzügigen Momenten.
Wie viel am Ende des Tages in der Kellnergeldbörse landet, entscheidet oft nicht nur der Umsatz, sondern vor allem: das Trinkgeld. In dem TikTok-Format "baychtstuhl", das vom Bayerischen Rundfunk für junge Leute kuratiert wird, berichten Servicekräfte des 190. Oktoberfests, wie unterschiedlich ihre Trinkgeld-Erfahrungen ausfallen oder welche Begegnungen ihnen besonders im Kopf geblieben sind – von verschwenderischen Amerikanern bis zu geizigen Cent-Rundungen.
Großzügige Gäste aus den USA
Ein junger Kellner erinnert sich an einen besonders großzügigen Abend mit amerikanischen Gästen. Einer der Besucher habe zunächst zehn, dann zwanzig und schließlich 100 Dollar gegeben – bis sich insgesamt über 200 US-Dollar Trinkgeld angesammelt hätten.
Noch großzügiger war die Erfahrung eines anderen Kellners, der für die Bedienung einer sogenannten "Box" – ein abgetrennter Bereich mit eigenem Tisch – am Ende des Abends rund 1.000 Euro Trinkgeld erhielt. "Da wundert man sich natürlich schon, weil es echt ein bisschen viel ist", kommentiert der junge Mann seine ungewöhnliche Erfahrung.
Nur 40 Cent am Ende
Doch nicht alle Erlebnisse sind so erfreulich. Ein dritter Wiesn-Kellner berichtet von seinem kleinsten Trinkgeld: Die Rechnung an einem Tisch lautete 149,60 Euro – aufgerundet wurde dann auf 150 Euro. "Das war dann schon relativ bitter", gibt der Kellner zu. Die 40 Cent habe er dann immerhin noch mit seinen Kolleginnen und Kollegen geteilt, nicht ohne zu schmunzeln.
Auf dem Oktoberfest müssen Bedienungen in Vorkasse gehen und die Speisen und Getränke zunächst selbst bezahlen. Sie benötigen also Startkapital, um den Wirten in den Festzelten die Waren abzukaufen. Statt eines Stundenlohns werden sie am Umsatz beteiligt, wobei die Abrechnung in der Regel am Ende des Oktoberfests erfolgt. Zusätzlich verdienen sie das tägliche Trinkgeld, wobei sich die genauen Abläufe von Festzelt zu Festzelt unterscheiden.
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