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München

Wiesn-Trubel: Oktoberfest-Anwohnerin sorgt sich um Sicherheit ihrer Tochter


An der Theresienwiese
Wiesn-Trubel: Anwohner sorgen sich um Sicherheit


Aktualisiert am 23.09.2025Lesedauer: 3 Min.
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Ein betrunkener Wiesnbesucher liegt am Boden (Archivbild): Oft sind die Anwohner die Leidtragenden. (Quelle: IMAGO/imago)
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Auf der Theresienwiese fließt der Alkohol und die Anwohner sind quasi rund um die Uhr live mit dabei. Vor allem für die Kinder sind die Ausmaße beängstigend.

Die Wiesn ist ein Megaevent. Jedes Jahr kommen Millionen zum Feiern nach München. Für die Anwohner rund um die Theresienwiese bedeutet das: Ausnahmezustand – vom Anstich bis zur letzten Maß. Wie verändert sich dadurch der Alltag der Menschen, die direkt an der Theresienwiese wohnen und arbeiten? t-online hat nachgefragt.

Tochter darf während Wiesn nicht alleine spazieren gehen

Eine Frau, die sich als Alona vorstellt, beschreibt das Leben neben dem größten Volksfest der Welt so: "Es ist aufregend, es wird nicht langweilig – und es ist ein bisschen laut". Sie ist erst vor einem guten Jahr in ihre aktuelle Wohnung gezogen, erlebt jetzt also ihre zweite Wiesn als Anwohnerin.

Entsprechend weiß sie auch schon um die Schattenseiten des Trubels: eine große Menge Müll und das Gefühl der Angst, vor allem nachts: "Ich gehe während der Wiesn am Abend nicht mehr raus, weil ich nicht von Betrunkenen angesprochen werden will. Auch mit meinem Hund muss ich wegen der Glasscherben woanders spazieren gehen".

Ihre größte Sorge gilt allerdings ihrer Tochter: wegen der vielen volltrunkenen Besucher dürfe sie jetzt – anders als sonst – nicht alleine nach draußen gehen oder U-Bahn fahren.

Dass die Wiesn stattfindet, habe sie natürlich schon gewusst, bevor sie in die Gegend gezogen sei, betont Alona. Die Wohnlage sei aber attraktiv – wegen der Nähe zur Münchner Innenstadt und weil ihre Tochter direkt ums Eck in die Schule gehe. Das sei letztlich bei der Entscheidung ausschlaggebender gewesen als die zwei Wochen Dauerparty ums Eck.

12-Jährige fürchtet sich vor Wiesn-Besuchern

Mit den Gedanken ist Alona in der Nachbarschaft nicht alleine. Auch eine Frau namens Steffi, die gerade mit ihrer zwölfjährigen Tochter Anna unterwegs ist, erzählt t-online, dass sie sich manchmal Sorgen wegen der Betrunkenen macht. "Wenn einer am Boden liegt, ist es manchmal schwierig einzuschätzen, ob der Hilfe braucht oder was das Problem ist", meint Steffi. "Auch für meine Tochter ist das nicht schön zu sehen, weil sie die Situation natürlich überhaupt nicht einschätzen kann."

Anna, Steffis Tochter, fügt hinzu: "Ich habe etwas Angst, von Betrunkenen angesprochen zu werden." Passiert sei ihr das aber noch nie. Ansonsten sei die Wiesn recht laut, sagt das Mädchen. Von ihrem Zuhause aus höre man fast alles. Aber die beiden wissen, wie sie mit dem Oktoberfest umgehen müssen – die Familie wohnt seit 20 Jahren hier, Anna ist also neben dem Spektakel aufgewachsen.

Im vergangenen Jahr lief es für sie aber dann noch mal besonders ärgerlich: Damals hat ihnen während der Wiesn jemand den Spiegel vom Auto abgetreten, darum schauen sie jetzt regelmäßig nach dem Rechten an ihrem Parkplatz, sagt Steffi.

Noch schlimmer hat es Pero getroffen. Er wohnt seit 2004 hier und sagt: "Die Leute pinkeln überallhin, sie haben uns auch schon die Treppe vor dem Haus komplett vollgeschissen." Deshalb hat er jetzt, extra für die Wiesn, ein Schloss mit Zahlencode vor seinem Hoftor angebracht – damit die Wildpinkler draußen bleiben.

Manch einer nimmt es auf die leichte Schulter

Viktor Nakyden ist gelassener. Er sagt, er arbeite seit 2020 bei einer IT-Firma in der Nähe der Wiesn. Morgens, wenn er zur Arbeit komme, sei es noch ruhig. "Nachmittags laufen dann viele Betrunkene hier herum, manche sind sehr wackelig auf den Beinen", sagt er im Gespräch mit t-online. Er sieht aber am Arbeitsplatz in Laufnähe zur Theresienwiese auch einen Vorteil: "Wir können in der Mittagspause ganz einfach mal rübergehen." Die meisten seiner Kollegen würden die Wiesen lieben, sagt er.

Verwendete Quellen
  • Reporterin und Reporter vor Ort
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