Klebe-Aktion Proteste gegen IAA bereits vor der Eröffnung

In München startet am Dienstag die IAA Mobility. Mehr Aussteller als zuletzt haben sich angemeldet, aber auch der Protest formiert sich bereits.
Am frühen Dienstagmorgen haben mehrere Autogegner eine Hauptverkehrsachse in der Münchner Innenstadt blockiert. Mit Sekundenkleber befestigten sich Personen auf dem Asphalt in der Arnulfstraße im Bereich der Donnersberger Brücke. Sechs Aktivisten sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein. In der Nähe befindet sich das sogenannte AMG-Center des Autoherstellers Mercedes.
Der Protest begann am Dienstagmorgen um 7.30 Uhr, wie die Polizei in München bestätigte. Die Polizei entfernte die Personen anschließend von der Straße. Bei einer Frau kam dabei ein Winkelschleifer zum Einsatz. Mittlerweile sei der Einsatz beendet. Der Verkehr konnte gegen 9:40 Uhr wieder freigegeben werden.
Die Straßenblockade habe nur zu geringen Beeinträchtigungen geführt, weil der Verkehr umgeleitet worden sei, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei ermittele nun unter anderem wegen Nötigung im Straßenverkehr gegen die Aktivisten. Der Verkehr konnte gegen 9:40 Uhr wieder freigegeben werden.
Protest auch vor der Messe
Die Aktivisten gehören nach eigenen Angaben zum sogenannten "Widerstands-Kollektiv", das bereits im Vorfeld der IAA Protest gegen die Automesse angekündigt hatte. Die blockierte Straße im Westen Münchens stehe symbolisch wie keine andere für die autozentrierte Politik, die unsere Zukunft zerstöre, heißt es in einer Mitteilung der Gruppierung.
Vor der offiziellen Eröffnung der Automesse IAA in München haben Aktivisten auch am Messegelände gegen eine aus ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäße Autoindustrie protestiert. Im See vor der Messe war ein aus dem Wasser herausragendes Autodach und ein Dinosaurierkopf zu erkennen.
Der "Autosaurus" stehe symbolisch für eine nicht mehr zu rettende Autobranche, wie "Attac" mitteilte. Der "Autosaurus" müsse untergehen, forderten die Aktivisten daneben auf einem Banner. Sie forderten: "Bus und Bahn statt Autowahn." Wenige Stunden später nutzte die Klimaschutzgruppierung Extinction Rebellion ebenfalls die Wasserfläche vor der Messe für eine Aktion. Bei ihr stellten Aktivisten treibende Leichen dar. "Die Klimakrise tötet Menschen und an der IAA werden immer größere Autos und ein "Weiter-so" zelebriert", kritisierte ein Sprecher.
Die Automesse wird am Vormittag unter anderem im Beisein von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eröffnet. Bis Freitag können sich Besucher auf dem Messegelände und in der Innenstadt über Neuheiten der Branche informieren und verschiedene Modelle unter die Lupe nehmen.
- Telefonat mit Polizei München
- Mitteilung des "Widerstands-Kollektiv" vom 9.9.2025 per E-Mail
- Mitteilung der Polizei München vom 9.9.2025
