München: Autorin Marie Luise Ritter über ihr Leben in der Stadt

Autorin kehrt nach Auswanderung zurück

Wenn die Suche nach Zuhause in München endet

Die Autorin Marie Luise Ritter hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Bei ihrer Suche nach einem Zuhause ist sie in München angekommen – mit dem Wunsch, zu bleiben.

Im vergangenen Jahr ist München erneut zur lebenswertesten Stadt Deutschlands gekürt worden. Vor allem die hohe Lebensqualität ist für viele ein Grund, um dorthin zu ziehen. So auch für die Autorin Marie Luise Ritter. Nachdem sie bereits in Städten wie Hamburg und Berlin, aber auch Paris und Nizza gewohnt hat, ist sie auf ihrer Suche nach einem Zuhause in München angekommen. Und möchte bleiben.

Anfang August ist das neue Buch der Autorin, "Die Suche nach Zuhause", erschienen. Darin erzählt die 33-Jährige von ihrem Leben in Paris. Während dieser Zeit habe sie sich immer wieder gefragt, was eigentlich ein Zuhause ausmacht. Während ihrer drei Jahre im Ausland sehnte sich Ritter nach dem Ankommen. Nach einem Ort, an dem sie Wurzeln schlagen kann. Im Gespräch mit t-online erzählt Ritter, warum München genau dieser Ort ist.

Ritter: "München ist für mich die perfekte Mischung"

Es ist nicht das erste Mal, dass die 33-Jährige in München ist. Sie war bereits 2018 in der Stadt, um ein Hörbuch zu ihrem Buch "Tinder Stories" aufzunehmen. "Damals wusste ich schon, dass ich wieder zurückkommen würde", sagt sie. Zu manchen Städten hätte man eine besondere Verbindung, man wisse einfach, dass man dorthin gehöre. Und so wurde München im Mai dieses Jahres nach drei Jahren im Ausland ihr neues Zuhause.

"Für mich ist München die perfekte Mischung aus Großstadt, Bergen, Natur und der Nähe zu Italien." Eine Kombination, die sie so weder in Hamburg noch in Berlin gefunden hat. Gleichwohl Ritter gerne in Hamburg gelebt habe, fehle ihr keinesfalls die kühle Art, die den Hamburgern oft nachgesagt wird. Auch dem Leben in der Hauptstadt trauere sie nicht nach: "Je länger ich aus Berlin weg bin, desto weniger vermisse ich es."

München punktet gegenüber Paris und Mallorca

Ebenso wenig hat die Stadt der Liebe, Paris, Ritter vom Bleiben überzeugen können. "Ich fand die Pariser so unfreundlich, die Stadt so voll und ohne jegliche Natur." Ähnlich in Mallorca. München ist das komplette Gegenteil. "Egal, wie stressig mein Tag ist, sobald ich an der Isar entlanglaufe, bin ich sofort ruhiger. Dieser Fluss hat etwas Erdendes für mich. Ich kann dort runterkommen."

Doch es ist noch eine andere Mischung, die Ritter so sehr schätzt, nämlich die aus Bodenständigkeit und Schönheit. "München hat für mich etwas unaufgeregt Schönes. Es will nicht ständig glänzen wie Paris oder wild sein wie Berlin. Es ist einfach da, in seiner eigenen Haltung."

Dass München ein Dorf ist, wie viele Einwohner der Stadt sagen, hat auch die Autorin schon nach kürzester Zeit gemerkt. "Diese Mischung aus Stadt und Dorf, die München hat, hab ich nirgendwo sonst gespürt. Die paar Freundinnen, die ich bislang hier habe, habe ich schon vermehrt zufällig auf der Straße getroffen."

Autorin schätzt München besonders für seine Tradition

Doch München ist für sie auch Heimatverbundenheit und Tradition. Deshalb freut sich Ritter schon besonders auf die Wiesn und darauf, ihr Dirndl auszupacken. Bis dahin genießt sie den Sommer in der Stadt. "Es geht doch nichts über eine eiskalte Apfelschorle in einem deutschen Biergarten im Sommer. Spanische Tapas und französische Terrinen sind gut und schön, aber ich mag diese typisch deutschen Traditionen."

Wenn Ritter nicht in einem der unzähligen Münchner Biergärten ist, findet man sie auf einem Gipfel der umliegenden Berge, in Italien oder auf einem Roadtrip mit ihrem Bulli. "Manchmal braucht man ein Leben in der Fremde, um die Vorzüge der Heimat noch mehr wertschätzen zu können."