"Zum falschen Zeitpunkt" 1860-Präsidium übt scharfe Kritik nach geplatztem Ismaik-Deal

Die Münchner "Löwen" verkünden frühzeitig den geplanten Verkauf der Anteile von Hasan Ismaik. Ein Vorgehen, das beim Präsidium des Hauptvereins auf Unverständnis stößt.
Das Präsidium des TSV 1860 München e.V. hat die aus dem Gesamtverein ausgegliederte Profifußball-Abteilung für ihr Vorgehen im Fall des geplatzten Investorendeals öffentlich kritisiert. Man habe die am 5. Juli veröffentlichte Pressemitteilung "mit Verwunderung" zur Kenntnis genommen, hieß es in einem Statement.
Der Fußball-Drittligist hatte damals mitgeteilt, dass Hasan Ismaik mit einer Schweizer Familienholding eine Einigung über die Übernahme seiner im Jahr 2011 erworbenen Anteile am Verein erzielt habe. Lediglich der Vollzug der Transaktion stand demnach noch aus. Am Freitag verkündete Ismaik dann, seine Anteile doch nicht zu verkaufen.
Präsidium nicht in Verkaufsprozess mit einbezogen
Die Bekanntgabe des sich anbahnenden Gesellschafterwechsels erfolgte aus Sicht des Präsidiums "deutlich verfrüht und zum falschen Zeitpunkt". Das Präsidium um den neuen Präsidenten Gernot Mang habe nach der Wahl im Rahmen der Mitgliederversammlung am 6. Juli "alles in seiner Macht Stehende getan, um die Interessen des Vereins bestmöglich zu vertreten".
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Nach Prüfung aller dem e.V. zustehenden Dokumente im Rahmen des angestrebten Geschäfts habe man zunächst jedoch keinen akuten Handlungsbedarf gesehen. In die weiteren Gespräche des Verkaufsprozesses sei das Präsidium trotz mehrfachen Angebots nicht mit einbezogen worden. "Diesen Umstand mussten wir so akzeptieren", erklärte das Präsidium.
Ismaik erklärt Rückzug vom geplanten Verkauf
An Spekulationen, warum der Investorendeal scheiterte, wolle man sich nicht beteiligen. Dies könne "viele verschiedene Gründe haben". Mit Hasan Ismaik sei man bereits in Kontakt, um mit ihm zeitnah in einem persönlichen Gespräch "die notwendigen Schritte für die Zukunft des TSV 1860 München konstruktiv zu besprechen".
Ismaik selbst hatte in einem Statement auf Instagram am Freitag erklärt, er wolle mit dem neuen Präsidium gemeinsam Lösungen für das Grünwalder Stadion und den Bau einer Turnhalle erarbeiten. Seinen Rückzug vom geplanten Verkauf seiner Anteile begründete er damit, dass dieser den "Löwen" nicht helfen würde.