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München

Oktoberfest: Musik in den Wiesn-Zelten beeinflusst Sicherheit und Umsatz


Musik kann auch Bierkonsum fördern
Kapellmeister auf der Wiesn: "Wir können das ganze Zelt steuern"


27.09.2024 - 07:00 UhrLesedauer: 2 Min.
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Alois Altmann (vorne links) und seine Isarspatzen: Die Kapelle macht im Hofbräu-Zelt von Seniorwirt Günter Steinberg Stimmung.Vergrößern des Bildes
Alois Altmann (vorne links) und seine Isarspatzen: Die Kapelle macht im Hofbräu-Zelt von Seniorwirt Günter Steinberg Stimmung. (Quelle: Daniel Salg)

Die Musik beeinflusst in den Zelten auf der Wiesn nicht nur die Stimmung, sondern auch den Umsatz und die Sicherheit. So wird entschieden, wann welches Lied gespielt wird.

Sie gehören zu der Wiesn wie das Bier: die Kapellen in den Zelten. Sie machen Stimmung, unterhalten die Gäste und bekommen direkt mit, bei welchem Lied am meisten geschunkelt und gefeiert wird. Doch das ist offenbar längst nicht alles, was die Musiker in der Hand haben.

Kapellmeister Alois Altmann steht seit mehr als 25 Jahren mit seinen Isarspatzen auf der Bühne im Hofbräu-Festzelt. Er sagt: "Wir können mit der Musik das ganze Zelt steuern." Sowohl Umsatz als auch Stimmung habe die Kapelle in der Hand.

Musik hat auch etwas mit Sicherheit zu tun

Früher sei das noch wichtiger als heute gewesen. Altmann spielt seit 1997 auf dem Oktoberfest und sagt: "Seitdem hat sich die Wiesn brutalst verändert." Damals seien die Zelte – anders als heute – bei Überfüllung nicht geschlossen worden. "Hätten wir damals zum falschen Zeitpunkt ein Stimmungslied gespielt, wären die Gäste so feierwütig geworden, dass die Maßkrüge kreuz und quer geflogen wären", erinnert sich der Musiker.

Alois Altmann mit seiner Kapelle.
Alois Altmann mit seiner Kapelle "Isarspatzen". (Quelle: Daniel Salg)

Zur Person

Alois Altmann wohnt im Raum Vilsbiburg in Niederbayern. Kommenden Sonntag leitet er als Chefdirigent das gemeinsame Platzkonzert aller Oktoberfestkapellen. Wenn er nicht auf der Wiesn musiziert, arbeitet er als Bankkaufmann. Einen Wiesnhit 2024 hat er bis jetzt nicht ausgemacht. Eines der Lieder, die er am liebsten spielt, ist Music von John Mils. Das rege zum Nachdenken an, sei musikalisch anspruchsvoll – und komme bei den Gästen wahnsinnig gut an.

Obwohl es heute mehr Sicherheitspersonal gibt und die Stimmung eine andere sei, müsse der Kapellmeister noch immer ein Gefühl fürs Publikum bekommen. "Wenn Du nur dein Programm durchziehst, haut es dich auf die Schnauze", sagt Altmann.

Kein "Malle-Zeugs" auf der Wiesn

Im Hofbräu-Zelt hat sich etabliert, dass am Nachmittag böhmisch-bayerische Blasmusik gespielt wird. Partymusik werde erst ab 17 oder 18 Uhr gemacht, sagt das Wiesn-Urgestein aus Niederbayern. "Malle-Zeugs" werde hingegen gar nicht gespielt. "Die machen auf Mallorca fünf Töne in ein Lied und setzen einen Rhythmus drauf, das soll dann ein Hit sein", sagt er. Das habe auf dem Oktoberfest nichts zu suchen. "Tradition muss gepflegt werden", betont der Niederbayer.

Insgesamt hat seine Band 350 Lieder zum Oktoberfest mitgebracht. Welches Lied sie genau anstimme, hänge neben der Uhrzeit auch von den Gästen ab. An manchen Tagen seien viele Ausländer – etwa Amerikaner oder Irländer – im Zelt, an anderen Tagen dominierten wiederum deutsche Gäste oder Familien. Je nach Publikum kommen die einzelnen Lieder unterschiedlich gut an, sagt Altmann.

Eines gelte aber immer: "Wenn ich gute Musik mache und dann ein Prosit anstimme, wird getrunken." Unabhängig davon, ob gerade Nachmittag oder Abend sei oder ob Blasmusik oder Partymusik gespielt werde.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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