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CSD in München: CSU darf erneut nicht am Christopher Street Day teilnehmen


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Partei kritisiert Entscheidung
CSU darf nicht mit Wagen am Christopher Street Day teilnehmen

Von Sara Guglielmino

22.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0262194604Vergrößern des Bildes
Die Polit-Parade am Christopher Street Day in München (Archivbild): Bei der jährlichen Veranstaltung handelt es sich um einen Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Wolfgang Noack/imago)

Die CSU darf erneut mit keinem eigenen Wagen am Christopher Street Day teilnehmen. Laut der Partei sei diese Entscheidung eines: unglaubwürdig und unentspannt.

Auch in diesem Jahr darf die CSU in München nicht mit eigenem Wagen bei der Polit-Parade am Christopher Street Day (CSD) teilnehmen. Die Organisatoren haben die Anmeldung für die Veranstaltung am 22. Juni erneut abgelehnt, wie die Abendzeitung zuerst berichtete.

Genderverbot als einer der Gründe

Ein Grund dafür ist unter anderem das Genderverbot, das kürzlich von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt und vom Kabinett beschlossen wurde. Auch wenn die Absage für die Münchner CSU nach eigenen Angaben nicht überraschend kommt – sie durfte schon im letzten Jahr keinen eigenen Wagen stellen – reagieren die Kommunalpolitiker empört.

"Wer Vielfalt zelebriert und dabei andere demokratische Gruppen ausschließt, macht sich unglaubwürdig", sagt der Vorsitzende der CSU- und Freie-Wähler-(FW)-Fraktion, Manuel Pretzl, auf Nachfrage von t-online. Er betont, dass seine Fraktion regelmäßig die Interessen der LGBTIQ-Community unterstütze, etwa mit eigenem Positionspapier oder Veranstaltungen.

Petzl: Meinungsverschiedenheiten als "Kern von Demokratie"

Dass es in manchen Punkten, zum Beispiel beim Thema Gendern, unterschiedliche Meinungen gebe, sei "doch der Kern von Dialog und Demokratie". Pretzl habe den Eindruck, "dass einige CSD-Vertreter gar keinen respektvollen Dialog führen wollen", sagt er t-online. Es sei schade, dass der CSD München mit seiner Entscheidung "die Chance auf einen echten gesellschaftlichen Schulterschluss verpasst".

Laut Organisatoren des CSD ist die grundlegende Voraussetzung für alle Teilnehmenden, dass sie sich für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz von allen queeren Menschen engagieren. Die CSU erfülle diese Voraussetzungen nicht, nicht nur wegen des Genderverbots, sondern etwa auch wegen ihrer Ablehnung des Selbstbestimmungsgesetzes des Bundes.

Theiss: "LGBTIQ-Community beinhaltet auch Konservative"

Auch CSU-Politiker Hans Theiss verurteilt die Entscheidung der Veranstalter. Er ist stellvertretender Vorsitzender der CSU/FW-Fraktion im Stadtrat und hat schon in der Vergangenheit mehrmals versucht, sich der LGBTIQ-Community politisch anzunähern, zum Beispiel, als er vergangenen Sommer die queere Community in die Deutsche Eiche eingeladen hatte.

"Die CSD-Veranstalter bilden nicht die Vielfalt der LGBTIQ-Community ab, die ja auch viele konservative Menschen beinhaltet", sagt Theiss t-online auf Nachfrage. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende fordert von den Organisatoren "etwas mehr Lässigkeit im Sinne des 'Leben und Leben lassen'".

CSU wird auch keinen Infostand stellen

Theoretisch könnte die CSU dennoch am CSD teilnehmen, zwar nicht mit einem eigenen Wagen bei der Parade, aber mit einem Infostand, für den kein Verbot der Veranstalter gilt. Einen solchen hat die Partei laut Organisatoren aber nicht angemeldet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anfrage bei der CSU/FW-Stadtratsfraktion
  • Anfrage bei den Organisatoren des Christopher Street Day
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