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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nummer eins in den Charts Skandal-Hit "Layla" soll nicht auf dem Oktoberfest laufen

Wie die Stadt Würzburg wollen auch Münchens Wiesnwirte den Schlager-Hit "Layla" nicht im Festzelt. Es ist nicht das einzige Lied, das sie nicht hören wollen.
Die Münchner Wiesnwirte wollen den Skandal-Hit "Layla" nicht in ihren Festzelten hören. Das sagte Wirte-Sprecher Peter Inselkammer exklusiv im Gespräch mit t-online. Das Lied steht seit mehreren Wochen auf Platz eins der deutschen Single-Charts, ist aber zugleich wegen des sexistischen Textes in der Kritik. Zuletzt hatte unter anderem die Entscheidung der Stadt Würzburg für Aufsehen gesorgt, wo "Layla" nicht im Festzelt des Kiliani-Volksfestes gespielt werden soll.
"Unter den Wirten gibt es die vorherrschende Meinung, dass 'Layla' in den Zelten nicht gespielt wird", sagt Inselkammer. Sie hätten darüber schon zuvor debattiert und beschlossen, Musiker in den Zelten dazu anzuhalten, auf "Layla" zu verzichten. Inselkammer sagt: "Wir Wirte sind uns da alle einig" – sodass Layla auf dem Oktoberfest höchstwahrscheinlich nicht zu hören sein wird. "Es gibt viele andere gute Lieder, da brauchen wir das nicht", findet er.
Kritiker beklagen Zensur wegen "Layla"-Verbot
Mögliche Zensurvorwürfe, wie sie sich etwa gegen die Stadt Würzburg richteten, will Inselkammer nicht gelten lassen. "Jeder Wirt bestimmt selbst, welche Lieder er in seinem Zelt hören möchte", sagt er. Dazu zählten auch andere Lieder, etwa ältere Märsche, die teils im rechtsextremen Spektrum beliebt seien. Für Inselkammer ist bei "Layla" nicht nur der sexistische Text ein Problem, er findet das Lied auch "ehrlich gesagt ein bisschen blöd", sagt er.
Im Text des Lieds heißt es: "Er hat 'nen Puff und seine Puffmama heißt Layla / Sie ist schöner, jünger, geiler". An anderer Stelle singen die Interpreten DJ Robin und Schürze: "Die schöne Layla, die geile Layla, das Luder Layla, unsre Layla".
Auch einige Kommunalpolitiker in München haben sich schon klar dagegen positioniert: "Ich halte dieses Lied für eindeutig sexistisch, ich will es auf der Wiesn nicht hören", sagt der "tz" etwa Grünen-Stadträtin Anja Berger, die für das Oktoberfest zuständig ist. Das berühmteste Volksfest der Welt soll in diesem Jahr nach zweijähriger Pause am 17. September wieder beginnen.
- Gespräch mit Peter Inselkammer
- tz.de: "Appell an Wirte: Kommt Wiesn-Verbot für umstrittenen Schlager-Hit "Layla"? - "Zum Fremdschämen"